Das Wrack der havarierten «Costa Concordia» soll zu Beginn der nächsten Touristensaison im Sommer nicht mehr vor der italienischen Insel Giglio liegen. Im Juni sollen die Überreste des Kreuzfahrtschiffes abgeschleppt werden.
Dies sagte der italienische Zivilschutzchef Franco Gabrielli bei einer Pressekonferenz am Freitag in Rom. Im März soll bekannt gegeben werden, in welchem Hafen das Schiff abgewrackt wird.
Umweltminister Andrea Orlando betonte, die Regierung bevorzuge, dass die «Costa Concordia» in einem italienischen Hafen abgewrackt wird. «Für uns ist nicht nur die Zerlegung des Schiffes wichtig, sondern auch die Entsorgung des Mülls, der durch die Abwrackung entsteht. Die Entsorgung soll den modernsten Umweltstandards entsprechen, die nicht einmal in der EU gelten und erst 2020 in Kraft treten werden», erklärte der Minister.
«Wir arbeiten, damit die ‚Costa Concordia‘ zum Beginn der Touristensaison nicht mehr vor Giglio liegt. Die Phase ist heikel, doch wir sind aufgrund des bisher Erreichten optimistisch», meinte Orlando.
Bergung kostet Hunderte Millionen
Nachdem die «Costa Concordia» stabilisiert und winterfest gemacht wurde, sollen nun weitere Tanks angebracht werden, um den Kreuzfahrtriesen wieder schwimmfähig zu machen – insgesamt 30 Plastikkästen, die dem Schiff Auftrieb geben. Die Kosten für die Bergung liegen mittlerweile bei mehr als 600 Millionen Euro und steigen weiter an.
Das Kreuzfahrtschiff war am späten Abend des 13. Januar 2012 vor der Toskana-Insel Giglio auf einen Felsen gefahren und teilweise gekentert. 32 der mehr als 4200 Menschen an Bord starben bei dem Unglück. An Bord befanden sich auch 69 Schweizer.
Am zweiten Jahrestag der Katastrophe am kommenden Dienstag will Giglio erneut an die Opfer erinnern. «Wir haben vor den Familien der Opfer und vor den Opfern selbst die moralische Verpflichtung, uns zu erinnern», sagte der Bürgermeister der Insel, Sergio Ortelli.