Das Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes «Costa Concordia» wird nach Genua geschleppt und dort verschrottet. Das entschied die italienische Regierung am Montagabend. Zuvor war wochenlang darüber gestritten worden, welcher Hafen den lukrativen Auftrag erhält.
Sowohl die Region Toskana als auch die Provinz Grosseto hatten sich gegen ein Abwracken im ligurischen Genua ausgesprochen. Die «Costa Concordia» war im Januar 2012 vor der toskanischen Insel Giglio gekentert, 32 Menschen starben.
Das Schiffswrack, dessen Bergung seit dem Unglück vor mehr als zweieinhalb Jahren hunderte Millionen Euro verschlungen hat, solle «innerhalb der vorgesehen Zeit» in Italien verschrottet werden, erklärte Regierungschef Matteo Renzi. Das mit Pontons flottgemachte Wrack könnte um den 20. Juli herum in den rund 280 Kilometer entfernten Hafen der ligurischen Metropole abgeschleppt werden.
Die Reederei Costa Crociere hatte sich für Genua als Abwrackhafen stark gemacht. Das Verschrotten dort soll Schätzungen zufolge etwa 100 Millionen Euro kosten, rund 100 Arbeiter sollen damit ein Jahr lang beschäftigt sein. Im Gespräch waren auch türkische Häfen, wo die Aktion deutlich günstiger gewesen wäre.