Der WWF Schweiz reicht beim Bund eine Aufsichtsbeschwerde gegen den Kanton Wallis ein. Die Naturschutzorganisation wirft dem Walis vor, das nationale Wolfskonzept nicht umzusetzen.
In keinem anderen Kanton werde der strenge Schutz des Wolfes derart missachtet wie im Wallis, schreibt der WWF in einer Mitteilung vom Donnerstag. So seien im Wallis seit 1998 bereits acht Wölfe abgeschossen worden, sieben davon mit behördlichem Segen.
Für den WWF sei das Fass nun voll, er reiche beim Bund eine Aufsichtsbeschwerde gegen den Kanton Wallis ein. Mit dieser fordert der WWF den Bund dazu auf, dafür zu sorgen, dass im Kanton Wallis die Schafherden ausreichend geschützt werden. Bis dahin dürften keine weiteren Abschüsse bewilligt werden, heisst es.
Dass der gezielte Einsatz von Herdenschutzhunden und eine ausreichende Behirtung erfolgreich seien, zeigten viele Beispiele aus anderen Kantonen (BE, SG, UR, FR). Aber auch im Goms und im benachbarten Oberwallis funktioniere der Herdenschutz: Seit wenigen Jahren würden dort auf sechs Alpen Schafherden mit Herdenschutzhunden und Hirten geschützt. Kein einziges Schaf aus diesen Herden sei in diesem Jahr von einem Wolf gerissen worden.