WWF-Studie zeigt Dramatik der Wasserknappheit

Die weltweite Wasserknappheit ist gemäss einer Studie der Umweltorganisation WWF dramatischer als bislang gedacht. Demnach haben rund 2,7 Milliarden Menschen entlang von 201 Flussbetten mindestens einen Monat pro Jahr nicht genug Wasser.

Bisweilen ist der Rio Grande nicht mal mehr ein Flüsschen: Aufnahme aus Ciudad Juarez, Mexiko (Archiv) (Bild: sda)

Die weltweite Wasserknappheit ist gemäss einer Studie der Umweltorganisation WWF dramatischer als bislang gedacht. Demnach haben rund 2,7 Milliarden Menschen entlang von 201 Flussbetten mindestens einen Monat pro Jahr nicht genug Wasser.

In der Studie würden das Wasservorkommen und der Wasserverbrauch in einer Region nicht wie bisher per Jahr verglichen, sondern per Monat, teilte der WWF am Donnerstag in London mit. „Jahresvergleiche können verdecken, was tatsächlich in einem Flussbett passiert“, sagte Ashok Chapagain, einer der Autoren.

Für die Untersuchung wurden Daten von 405 Flüssen aus den Jahren 1996 bis 2005 analysiert. Auch bei der Bemessung des Verbrauchs gab es Änderungen: Statt den reinen Wasserentzug zugrunde zu legen, wurde eine detaillierte Analyse des Verbrauchs und der Übernutzung vorgenommen.

Auch an grossen Strömen

In zahlreichen Regionen werde so viel Wasser für die Landwirtschaft, die Industrie und die Trinkwasserversorgung konsumiert, dass nicht mehr genug nachfliessen könne, schreiben die Autoren, zu denen auch Wissenschaftler der niederländischen Universität Twente zählen, im Fachmagazin „PLoS ONE“.

Ausgetrocknete Flussbetten fänden sich auch bei grossen Strömen wie dem Rio Grande in Südamerika, dem Indus in Südasien und dem riesigen Murray Darling in Australien. Dadurch seien auch Süsswasserfische, Delphine und andere Arten gefährdet.

„Diese Untersuchung gibt einen detaillierteren und vollständigeren Überblick über die Beziehung zwischen der Wassermenge, die bei der Produktion von Waren und Dienstleistungen konsumiert wird, und den wachsenden Problemen von Wasserknappheit sowie deren Folgen“, sagte Ruth Mathews von der Organisation Water Footprint Network.

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