Die Schweiz wird zum Auftakt der OL-Weltmeisterschaften in Schottland als Titelverteidiger in der Sprintstaffel entthront. Bloss 10 Sekunden hinter Rang 2 wird das Quartett Vierter.
Die Schweizer Schlussläuferin Judith Wyder übernahm zeitgleich mit der Dänin Maja Alm. Gold und Silber schien vergeben, bloss die Reihenfolge war noch nicht klar. Die Bernerin, vor einem Jahr mit je drei EM- und WM-Goldmedaillen die Überfliegerin im Schweizer Team, wurde diesmal zur tragischen Figur. Wyder brach während ihres fünfzehnminütigen Laufs völlig ein. Die Norwegerin und die Russin, die auf den Positionen 6 und 10 übernommen hatten, nutzten die Gunst der Stunde und fingen Wyder noch um wenige Sekunden ab. Das norwegische Quartett holte 1:21 Minuten hinter Dänemark Silber, 200 m vor dem Ziel lief Russland auf den Bronzeplatz vor (1:26).
Wyder verschwand sogleich im Sanitätszelt und gab zunächst keinen Kommentar ab. Der Teamchef Patrik Thoma mutmasste, seine Schlussläuferin habe sich nach dem Start übernommen und sei eingebrochen. Ein Fehler beim Kartenlesen sei nicht der Grund für den Rückstand gewesen. Er gehe davon aus, dass Wyder am Sonntag beim Sprint antreten werde.
Die Schweiz trat in der gleichen Besetzung wie im Vorjahr an, als sie in Norditalien bei der WM-Premiere des Mixed-Wettkampfs Gold gewonnen hatte. Martin Hubmann und Matthias Kyburz verkürzten den Rückstand (0:48) von Startläuferin Rahel Friederich kontinuierlich und brachten Wyder in aussichtsreiche Position. Rasch wurde klar, dass sie Alm nicht Paroli bieten würde. Die Dänen feierten einen Start-Ziel-Sieg.