Nach Turbulenzen wegen eines falschen akademischen Titels im Lebenslauf seines CEO Scott Thompson zieht Yahoo die Konsequenzen: Scott werde das Unternehmen verlassen, teilte Yahoo am Sonntagabend mit. Zum Übergangs-Chef wurde der bisherige Leiter des globalen Mediengeschäfts, Ross Levinsohn, ernannt.
Thompson hatte sich nach Bekanntwerden einer Falschangabe zu seinem akademischen Titel in seinem Lebenslauf bei seinen Mitarbeitern entschuldigt. „Ich übernehme dafür die volle Verantwortung und möchte mich bei Euch entschuldigen“, teilte er in der vergangenen Woche in einem Schreiben an seine Belegschaft mit.
Yahoo hatte jüngst bestätigt, dass Thompson – anders als bei der US-Börsenaufsicht SEC angegeben – keinen Bachelor-Abschluss in Computerwissenschaften habe. Das Unternehmen leitete eine Untersuchung ein, wie es zu der Fehlinformation kommen konnte und versprach, die Aktionäre über die Ergebnisse zu unterrichten.
Nicht nur Yahoo verbreitete die falschen Informationen über Thompsons akademische Titel. Auch in Dokumenten seines früheren Arbeitgebers PayPal wurden sie genannt.
Aufgedeckt hatte den nach Angaben Yahoos unbeabsichtigten Fehler der Manager des Hedgefonds Third Point, Daniel Loeb. Third Point hält 5,8 Prozent der Anteile an Yahoo. Loeb stritt mit Thompson um die Besetzung mehrerer Sitze im Verwaltungsrat, in den er selbst gerne einziehen möchte.