Der kriselnde Internet-Konzern Yahoo streicht bei seinem nächsten Stellenabbau rund 2000 der noch 14’000 Arbeitsplätze. Damit sollen etwa 375 Millionen Dollar im Jahr eingespart werden, wie Yahoo am Mittwoch mitteilte.
Yahoo werde dadurch kleiner, profitabler und schlagfertiger, sagte der neue Chef Scott Thompson. Yahoo befindet sich in einer schwierigen Situation. Die Belegschaft hat deshalb bereits mehrere Runden von teilweise massiven Einschnitten hinter sich.
Konsultationsverfahren in Rolle
Am Schweizer Standort im waadtländischen Rolle beschäftigt das Unternehmen über 100 Personen. Yahoo Schweiz hat im Zusammenhang mit dem Stellenabbau bekannt gegeben, mit dem Personal in Rolle ein Konsultationsverfahren eingeleitet zu haben. Details wurden allerdings keine genannt.
„Wir werden unseren Regionalsitz in der Schweiz bewahren und haben vor, die Teams dort zu behalten“, sagte Yahoo-Schweiz-Sprecher Ben Starkie der Nachrichtenagentur sda. Yahoo hat in Rolle ein neues Gebäude bauen lassen und plant den Umzug in diesem Sommer.
Der amerikanische Internet-Pionier kämpft schon seit Jahren gegen den Rückgang der Werbeumsätze an. Rivalen wie Google und Facebook nehmen Yahoo Marktanteile weg.
Dem Management gelang es bisher trotz Stellenstreichungen und Vorstandsumbaus nicht, das Ruder herumzureissen. Der Umsatz sank zuletzt stetig und Thompson liefert sich einen Streit mit Grossaktionär und Hedgefonds Third Point.
Im Herbst wurde nach rund zwei Jahren Konzernchefin Carol Bartz gefeuert, jetzt soll der frühere Ebay-Manager Thompson die Wende schaffen. Die neuen Kürzungen werden zunächst 125 bis 145 Millionen Dollar vor Steuern für Mitarbeiter-Abfindungen kosten.