Bei der siebenten Teilnahme am Crédit Agricole Suisse Open erreicht der 26-jährige Walliser Yann Marti in Gstaad erstmals die zweite Runde.
Mit einem perfekt gespielten, äusserst schwierigen Volley am Netz verwertete Yann Marti nach fast drei Stunden Spielzeit im Tiebreak seinen dritten Matchball. Marti setzte sich gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver (ATP 89) mit 5:7 (7:6), 7:6 (9:7), 7:6 (7:5) durch. Er besiegte erstmals einen Spieler aus den Top-100 der Weltrangliste. In den Achtelfinals trifft er auf den als Nummer 2 gesetzten Spanier Marcel Granollers (ATP 28), den Turniersieger im Berner Oberland von 2011.
Die Partie verlief dramatisch. Am Montag wurde sie nach zwei Stunden und 38 Minuten beim Stand von 5:5 im dritten Satz wegen der Dunkelheit unterbrochen. Bis zum Unterbruch hatte Marti schon drei Matchbälle abwehren müssen; sowohl im zweiten wie im dritten Satz holte er Rückstände auf. Auch die 21-minütige Fortsetzung am Dienstagabend geriet zur permanenten Achterbahnfahrt. Zuerst kam Gimeno-Traver zu Breakbällen, dann boten sich Marti vor dem Tiebreak zwei Matchbälle hintereinander, und auch im Tiebreak wechselte die Führung viermal, ehe der Schweizer seinen dritten Matchball verwertete.
Yann Marti gewann erst zum zweiten Mal eine Partie an einem regulären ATP-Turnier. Vor zwei Wochen hatte er in Stuttgart seinen Landsmann Henri Laaksonen besiegt, ehe er mit 6:7 (13:15), 5:7 an Guillermo Garcia-Lopez scheiterte.
Auch Henri Laaksonen (ATP 319), der zweite Schweizer im Gstaader Hauptfeld, überzeugte am Dienstag. Gegen den französischen Qualifikanten Gianni Mina (ATP 399) führte Laaksonen mit 7:6 (7:5), 4:4, als die Partie wegen Dunkelheit vertagt werden musste.
In den übrigen Partien setzten sich mit dem zweimaligen Turniersieger Thomaz Bellucci (Br/ATP 93) und dem Vorjahresfinalisten Robin Haase (Ho/ATP 51) zwei in Gstaad etablierte Akteure durch. Der als Nummer 6 gesetzte Franzose Gilles Simon hingegen musste sein Debüt in Gstaad wegen einer Viruserkrankung beim Stand von 2:6, 2:3 gegen Pablo Andujar (Sp) abbrechen.