Der Franzose Yannick Agnel schickt sich an, zur grossen Figur der Schwimm-Wettbewerbe zu werden. Souverän holt er Gold über 200 m Crawl.
Am Vortag hatte Yannick Agnel in einem packendem Finish als Schlussschwimmer der französischen Sprint-Staffel Ryan Lochte und damit die Amerikaner niedergerungen. Und nun bewies der 20-Jährige auch über die mit besonders viel Prestige verbundenen 200 m Crawl seine Qualitäten. Agnel war schlicht eine Klasse für sich. Er setzte sich vom Start weg ab, und am Ende holte sich der Franzose mit 1,79 Sekunden Vorsprung Gold. Platz 2 teilten sich der Chinese Sun Yang, der am Samstag Olympiasieger über 400 m Crawl geworden war, und der Südkoreaner Park Taehwan. Dem amerikanischen Weltmeister Ryan Lochte, vor zwei Tagen Goldmedaillengewinner über 400 m Lagen, blieb nur Platz 4. Die USA rehabilitierten sich über 100 m Rücken. Matthew Grevers und Nick Thoman sorgten gleich für einen doppelten Erfolg.
Bei den Frauen sorgte eine erst 15-jährige aus Litauen für die grossen Schlagzeilen. Ruta Meilutyte wurde sensationell Olympiasieger über 100 m Brust. Um acht Hundertstel liess sie die favorisierte Amerikanerin Rebecca Soni hinter sich. Der Teenager aus Litauen errang in London einen halben Heimsieg. Ruta Meilutyte lebt und trainiert in England. Auch über 100 m Rücken triumphierte eine extrem junge Schwimmerin. Die 17-jährige Missy Franklin holte sich Gold. Nachdem sie nur eine halbe Stunde zuvor den Halbfinal über 200 m Crawl hatte bestreiten müssen, besass sie im Final über die kurze Rücken-Distanz noch genügend Kraft, um die Australierin Emily Seebohm hinter sich zu lassen.