Den Schweizer Klubs werden für die Gruppenphase der Europa League keine einstigen Europacupsieger als Gegner zugelost.
Die Young Boys reisen in der Gruppenphase ausschliesslich in Richtung (Süd-)Osten. Prominentester Widersacher und Favorit für Platz 1 in der Gruppe B ist Olympiakos Piräus. Für den griechischen Serienmeister ist die Europa League im Herbst ein ungewohntes Terrain; Olympiakos war in den vergangenen Jahren ein Stammgast in der Champions League.
In der letzten Saison lag Olympiakos vor dem letzten Gruppenspiel gegen Arsenal auf Kurs in Richtung Achtelfinal, musste sich den Londonern zuhause jedoch mit 0:3 geschlagen geben. Im heimischen Karaiskakis-Stadion hat Olympiakos internationale Topgegner zuletzt jedoch auch mehrmals in die Schranken gewiesen. In der Saison 2014/15 resultierte sowohl gegen Juventus Turin als auch gegen Atletico Madrid ein Heimerfolg.
Die hierzulande bekanntesten Spieler der vom Portugiesen Paulo Bento trainierten Equipe sind der mittlerweile 36-jährige Esteban Cambiasso, 2010 mit Inter Mailand Champions-League-Sieger, und der einst bei Neuchâtel Xamax engagiert gewesene Nigerianer Ideye Brown.
Wie Olympiakos (gegen Hapoel Beer-Sheva) scheiterten auch die anderen beiden Gegner von YB in der diesjährigen Qualifikation zur Champions League. APOEL Nikosia blieb in den Playoffs am FC Kopenhagen hängen, Astana in der Runde zuvor an Celtic Glasgow. Der kasachische Meister hatte im Vorjahr erstmals den Vorstoss in die Gruppenphase der Königsklasse geschafft, blieb in sechs Spielen jedoch sieglos.
Der bekannteste Name beim zyprischen Rekordmeister APOEL Nikosia sitzt auf der Bank respektive steht in der Coachingzone. Thomas Christiansen, 2003 als Spieler des VfL Bochum gemeinsam mit Giovane Elber Torschützenkönig der Bundesliga, wechselte auf diese Saison hin als Trainer von AEK Larnaca zu APOEL. «Die Auslosung war nicht so attraktiv wie erhofft», fasste YB-Trainer Adi Hütter zusammen. «Schalke, Salzburg oder Nizza wäre schön gewesen.»
Als Challenge-League-Klub hat der FC Zürich in der Europa League im Prinzip nichts zu verlieren. Rein wirtschaftlich bietet sich der Wettbewerb nach der Auslosung nicht gerade als optimale Gelegenheit an, Millionen zu verdienen. Villarreal, Steaua Bukarest und Osmanlispor dürften im Letzigrund nicht zu den erhofften Publikumsmagneten werden. Rein sportlich sind die Gegner allemal interessant.
Favorit auf den Sieg in der Gruppe L ist der erste FCZ-Gegner Villarreal. Der Klub aus dem Grossraum Valencia hat sich in der spanischen Primera Division zuletzt als Nummer 4 hinter den Madrider Klubs und dem FC Barcelona etabliert. In den letzten 13 Saisons hat sich das «Gelbe U-Boot» vier Mal für einen Europacup-Halbfinal qualifiziert, zuletzt in diesem Frühling in der Europa League (Out gegen Liverpool).
Steaua Bukarest und Osmanlispor rückten als Fünfte der jeweiligen Meisterschaft in den Europacup nach. Rekordmeister Steaua profitierte in Rumänien davon, dass nicht weniger als drei Klubs nicht für internationale Partien zugelassen sind. In den Champions-League-Playoffs war Steaua gegen Manchester City aber chancenlos (0:5/0:1).
Osmanlispor rückte auf den virtuellen vierten türkischen Europacup-Rang nach, weil Cupsieger Galatasaray wegen eines Verstosses gegen das Financial Fairplay von der UEFA gesperrt wurde. Der Verein aus der Hauptstadt Ankara nutzte die Chance und stiess mit fünf Siegen in sechs Qualifikationsspielen und 13:2 Toren erstmals in die Gruppenphase der Europa League vor. Osmanlispor, in den letzten Jahren immer wieder umbenannt, war erst im letzten Sommer unter Trainer Ugur Tütüneker (in dieser Woche in Wil entlassen) in die Süperlig zurückgekehrt.
Europa League. Die 12 Gruppen in der Übersicht:
Gruppe B: Olympiakos Piräus, APOEL Nikosia, YOUNG BOYS, Astana (KAZ).
Gruppe L: Villarreal, Steaua Bukarest, FC ZÜRICH, Osmanlispor Ankara.
Gruppe A: Manchester United, Fenerbahçe Istanbul, Feyenoord Rotterdam, Sorja Lugansk (UKR).
Gruppe C: Anderlecht, Saint-Etienne, Mainz, Gabala (AZE).
Gruppe D: Zenit St. Petersburg, Alkmaar, Maccabi Tel-Aviv, Dundalk (IRL).
Gruppe E: Viktoria Pilsen, AS Roma, Austria Wien, Astra Giurgiu (ROU).
Gruppe F: Athletic Bilbao, Genk, Rapid Wien, Sassuolo.
Gruppe G: Ajax Amsterdam, Standard Lüttich, Celta Vigo, Panathinaikos Athen.
Gruppe H: Schachtar Donezk, Braga, Gent, Konyaspor (TUR).
Gruppe I: Schalke 04, Salzburg, FK Krasnodar (RUS), Nice.
Gruppe J: Fiorentina, PAOK Saloniki, Slovan Liberec, Karabach Agdam (AZE).
Gruppe K: Inter Mailand, Sparta Prag, Southampton, Hapoel Beer-Sheva (ISR).
Spieldaten (jeweils am Donnerstag). 1. Spieltag: 15. September. – 2. Spieltag: 29. September. – 3. Spieltag: 20. Oktober. – 4. Spieltag: 3. November. – 5. Spieltag: 24. November. – 6. Spieltag: 8. Dezember.
Sechzehntelfinals: 16./23. Februar. – Achtelfinals: 9./16. März. – Viertelfinals: 13./20. April. – Halbfinals: 4./11. Mai. – Final: 24. Mai in Solna.
Modus: Die zwölf Gruppensieger und -zweiten qualifizieren sich für die Sechzehntelfinals. Dieses Feld wird durch die acht Drittklassierten der Champions-League-Vorrunde komplettiert.