Auf die Young Boys wartet in der 11. Runde der Super League eine heikle Aufgabe. Nach fünf Spielen mit nur einem Punkt trifft das Team von Uli Forte auswärts auf den FC Sion.
Es tönte wie ein altes Lied, das Uli Forte vor dem Duell in Sitten anstimmte. Wieder wurde er gefragt, wie er die sportliche Talfahrt nach dem perfekten Auftakt begründet. Der Zürcher hatte die vier Niederlagen gegen GC, in Basel, gegen Luzern und gegen den FCZ sowie das Remis in St. Gallen zu erklären. «Ich bin nicht der Meinung, dass wir schlechter spielten als in den fünf Spielen davor», sagte Forte. Das Hauptargument, das er erneut ins Feld führen konnte, war jenes mit den vielen Wechseln in der Abwehr. «Die Achse wurde auseinander gerissen.» Verletzungen oder Sperren führten in jeder Partie zu Änderungen. Gegen den FCZ spielten auf den Aussenpositionen Marco Bürki (20) und der Emmentaler Super-League-Debütant Florent Hadergjonaj (19). Durch die Sperre von Alain Rochat muss Forte nun abermals wechseln. Die Zusammensetzung hängt diesmal vom Fitnesszustand von Dusan Veskovac und Christoph Spycher ab.
Immer wieder betonten die Super-League-Coaches in den letzten Wochen, wie ausgeglichen die Liga sei. Ein Blick auf die Rangliste verdeutlicht dies. Die Mannschaften zwischen den Rängen 4 und 9 trennen nur fünf Punkte. Doch auch der Faktor Unberechenbarkeit spielt mit, was ein Blick auf das Kader des FC Sion zeigt. Coach Michel Decastel hat bislang allein in der Meisterschaft 25 verschiedene Spieler eingesetzt. Auf der Position im zentralen defensiven Mittelfeld testete Decastel fünf verschiedene Akteure, zuletzt mit Erfolg Michael Perrier. «Deshalb ist es schwierig, ein Team darauf einzustellen», sagte Forte.
Das nicht unbedingt zu erwarten gewesene 2:2 in Basel hat die Lage im Wallis für Trainer und Spieler etwas entspannt. «Es geht nun darum, das Resultat unbedingt zu bestätigen, um nicht in alte Muster zurückzufallen», forderte Decastel, dem erstmals seit der Sommerpause sämtliche Akteure zur Verfügung stehen. Das Team ist sich bewusst, dass die Partie gegen YB womöglich wegweisend für den weiteren Verlauf der Vorrunde ist. Mit einem Sieg könnte sich Sion den eigenen Ansprüchen entsprechend nach oben orientieren. Ansonsten hiesse der allzu bescheidene Gradmesser wieder Lausanne.
Im zweiten Spiel des Abends empfängt der FC Zürich den Tabellennachbarn aus Luzern. Mit einem Sieg könnten die Zürcher die Innerschweizer in der Rangliste überholen.
Super League. 11. Runde. Samstag (19.45 Uhr) : Sion – Young Boys, Zürich – Luzern. – Rangliste: 1. Basel 10/19 (18:10). 2. Grasshoppers 9/18 (13:6). 3. Young Boys 10/16 (17:10). 4. St. Gallen 9/15 (11:7). 5. Luzern 10/15 (13:15). 6. Zürich 9/14 (12:12). 7. Aarau 9/10 (15:21). 8. Thun 10/10 (16:17). 9. Sion 10/10 (6:10). 10. Lausanne-Sport 10/4 (8:21).