Die Young Boys machen das Meisterrennen wieder etwas spannend(er). Sie setzen sich im Spitzenkampf gegen Leader Basel 4:2 durch und verkürzen dadurch den Rückstand auf den FCB auf fünf Punkte.
Die Geschichte der Partie vor nur 17’420 Zuschauern schrieb mit Alexander Gerndt einer, der an sein letztes Aufeinandertreffen mit dem FCB sehr schmerzhafte Erinnerungen hat. Am 8. Februar 2014 war der Schwede von Taulant Xhaka hart gefoult worden. Die Folge war eine monatelange Verletzungspause und eine Operation wegen damit verbundenen Komplikationen. Nun schlug Gerndt in sportlicher Manier zurück. Nach zwei Kurzeinsätzen in den letzten zwei Spielen durfte er erstmals seit über einem Jahr wieder von Beginn weg spielen. Und er rechtfertigte das Vertrauen mit einer Doublette innerhalb von 17 Minuten.
Basel zeigte sich just im Spitzenkampf so verwundbar wie selten in der Meisterschaft. Die Unsicherheiten spiegelten sich vor allem im Abwehrverhalten immer wieder. Zweimal konnte Gerndt davon profitieren. Nach zehn Minuten traf der skandinavische Stürmer im Anschluss an einen Corner aus der Distanz zum 1:0. Noch vor Ablauf der ersten halben Stunde brachte Gerndt die Young Boys 2:0 in Führung. Die sehenswerte Vorarbeit von Renato Steffen (im Duell mit Behrang Safari) verwertete er mittels Aussenrist.
Das Aufbäumen der Basler fiel nicht in der erwarteten Heftigkeit aus. Die einzige wirklich nennenswerte Möglichkeit vergab Luca Zuffi noch vor der Pause. Das Ergebnis im Stade de Suisse hatte deshalb durchaus seine Richtigkeit. Denn im Gegensatz zu anderen Duellen mit Teams auf Augenhöhe blieb YB diesmal hartnäckig und weitgehend fehlerlos – und entschied nach einem Ballverlust von Xhaka am Basler Strafraum die Partie vorzeitig. Milan Gajic nahm dem Albaner den Ball ab und machte nach einer Stunde mit dem 3:0 alles klar. Das 14. Saisontor von Liga-Topskorer Shkelzen Gashi (71.) und Marco Strellers 3:2 in der Nachspielzeit schönten den lange Zeit schwachen Basler Auftritt in Bern nicht wirklich. Guillaume Hoarau traf postwendend noch zum 4:2.
Im Duell der beiden Schweizer Europacup-Vertretern zeigte sich YB besser erholt vom Rückschlag der letzten Woche. Das 1:4 gegen Everton hatte nicht die negative Wirkung, wie sie von den Berner Pessimisten erwartet worden war. Vielmehr setzten die Young Boys ihren Lauf in der Meisterschaft fort. Das Team von Uli Forte holte aus den letzten sieben Spielen 19 Punkte. Derweil endete für Basel eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage (sieben davon gewonnen), die dem Dominator der letzten Jahre einen Vorsprung von acht Punkten eingetragen hatte.
Young Boys – Basel 4:2 (2:0).
17’420 Zuschauer. – SR Klossner. – Tore: 10. Gerndt 1:0. 27. Gerndt (Steffen) 2:0. 60. Gajic 3:0. 71. Gashi 3:1. 92. Streller (Elneny) 3:2. 93. Hoarau (Vilotic) 4:2.
Young Boys: Mvogo; Hadergjonaj, Vilotic, Von Bergen, Lecjaks; Gajic (88. Sutter), Sanogo; Steffen (77. Rochat), Gerndt (68. Bertone), Nuzzolo; Hoarau.
Basel: Vailati; Degen (57. Embolo), Schär, Suchy, Safari; Xhaka, Frei (57. Elneny); Gonzalez (67. Traoré), Zuffi, Gashi; Streller.
Bemerkungen: Young Boys ohne Zarate (krank), Basel ohne Ivanov (verletzt) und Vaclik (gesperrt). 6. Flanke von Degen senkt sich auf die Latte. 50. Tor von Hoarau wegen Foul aberkannt. Verwarnungen: 15. Gonzalez (Reklamieren). 16. Lecjaks. 25. Hoarau. 41. Safari. 76. Vilotic. 84. Hadergjonaj. 89. Gashi. 90. Traoré (alle wegen Fouls).