Die Pleite des Freiburger Modehauses Yendi dürfte an einer Konkursanhörung vor Ende April zementiert werden. Die Yendi-Direktion bestätigte gegenüber der Gewerkschaft Unia, die Löhne für den Monat April nicht bezahlen zu können.
Die Modekette bezahlte bis Ende März die Löhne und Sozialabgaben für ihre gut 500 Angestellten. Für April habe die Direktion bei einem Gespräch mit der Unia die Ausbezahlung jedoch nicht garantieren können, teilte die Unia am Dienstag mit.
Die Gewerkschaft fordert nun Massnahmen, um sicherzustellen, dass alle Verkaufseinnahmen den Angestellten zugute kommen. Zudem sollen insbesondere Lernende und Schwangere mit Begleitmassnahmen geschützt werden. Aber auch die berufliche Zukunft der Angestellten solle erleichtert werden. Beispielsweise soll eine Person, die eine andere Stelle finde, von der Arbeitspflicht befreit werden.
Das Modehaus mit Sitz in Bulle FR war 1976 von Noël und Patricia Wicht gegründet worden. Im vergangenen Jahr übernahmen Jean-Marc Nicolet und Jean-Baptiste Deillon die Firma.
Das neue Direktorenteam habe versucht, die finanzielle Situation der Modekette zu verbessern, heisst es in einem Schreiben des neuen Direktorenteams an die Filialen, in dem diese kürzlich über die Pleite informierten. «Leider konnten diese Ziele nicht erreicht werden», heisst es darin. Der negative Trend im Detailhandel setzte sich 2016 fort, so dass der Yendi-Führung die Zeit davonlief.
Angesichts der Schwierigkeiten habe das Direktorenteam auch nach einem Käufer gesucht. Nach monatelangen Verhandlungen mit mehreren Interessenten habe sich aber auch diese Option zerschlagen.