Vor Jordan Spieth, dem 21-jährigen Shooting Star unter den Golfprofis, ist am US Masters in Augusta kein Rekord sicher. Nach der Hälfte des Pensums führt er mit fünf und mehr Schlägen Vorsprung.
Nach der fulminanten 64er-Runde (8 unter Par) zum Auftakt war der junge, hochtalentierte und erst seit drei Jahren bei den Profis spielende Texaner auch am zweiten Tag mit 66 Schlägen der Beste im erlesenen Feld von 97 Golfern. Mit dem Total von 130 Schlägen nach zwei Umgängen verbesserte er den 39 Jahre alten Masters-Rekord des Amerikaners Raymond Floyd, der 1976 für die ersten zwei Runden 131 Schläge benötigt hatte und danach überlegen gewann.
Spieth‘ 14 Schläge unter Par sind ein Wert, der besser ist als das Sieger-Total (nach vier Runden) von 11 der letzten 13 Masters-Champions. Dies verdeutlicht, in welch überragender Manier Spieth am prestigeträchtigsten Turnier im Augusta National Golf Club aufspielt. Bei seinem ersten Auftritt am US Masters vor einem Jahr hatte er sich nur seinem Landsmann Bubba Watson geschlagen geben müssen.
Bubba Watson und alle weiteren Favoriten wie die schlaggleichen Tiger Woods und Rory McIlroy hinken hinterher. Nach der Hälfte des Pensums beträgt ihr Rückstand schon zwölf Schläge. Superstar Woods, der in Augusta sein Comeback nach einer fast dreimonatigen Pause gibt, bleibt kämpferisch: «Ich bin zwölf Schläge zurück, aber es bleiben zwei Runden. Und es sind nicht sehr viele Spieler vor mir.» Dass er das Masters heuer nicht mehr (zum fünften Mal) gewinnen kann, weiss er für sich selber mit Sicherheit. Aber zu seiner Strategie hat es immer schon gehört, die Gegnerschaft zu verunsichern.