Der Medizinaltechnikkonzern Ypsomed hat im ersten Halbjahr 2013/14 (per Ende September) einen deutlich höheren Umsatz erzielt. Dieses Plus sei unter anderem auf das stark wachsende Handelsgeschäft zurückzuführen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Die Erlöse wuchsen innert Jahresfrist um 9,8 Prozent auf 131,5 Millionen Franken. Mit den vorgelegten Zahlen hat die Burgdorfer Diabetes-Spezialistin die Umsatz-Erwartungen von Marktbeobachtern übertroffen.
Im Handelsgeschäft mit Diabetesartikeln (Direct Business) stiegen die Erlöse vor allem dank der grossen Nachfrage nach Insulinpumpen. Hier nahm der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 117 Prozent zu. Auch der Verkauf von Blutzuckermesssystemen trug mit einem Wachstum von 24 Prozent zum Umsatzplus bei.
Der Bereich der Entwicklung und Produktion von Injektionssystemen (Delivery Devices) lag der Umsatz unter dem Vorjahreswert. Hier habe unter anderem die Verlagerung der Pen-Nadel-Produktion von Burgdorf nach Solothurn das Ergebnis belastet, schreibt die Gruppe.
Der operative Gewinn (Ebit) fiel mit 4,6 Millionen Franken fast doppelt so hoch aus wie im schwachen Vorjahr (+91,2 Prozent). Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 4,6 Millionen Franken – 125 Prozent mehr als im Vorjahr.
Turnaround geschafft
«Wir haben den Turnaround geschafft», sagte Firmengründer, Verwaltungsratspräsident, Mehrheitsaktionär und CEO Willy Michel am Dienstag an einer Medienkonferenz.
Ypsomed wolle mittelfristig wieder eine Ebit-Marge im Bereich von 15 bis 20 Prozent erreichen, wie dies die Gruppe vor rund fünf Jahren erzielt habe, so Michel. Im ersten Halbjahr lag die operative Marge noch bei tiefen 3,5 Prozent. Das Unternehmen wolle in Zukunft zudem mit einer breiteren Kundenbasis wachsen.
Übergabe an Sohn noch kein Thema
Auf die Frage, wann Michels Sohn Simon als CEO von Ypsomed die operative Führung des Unternehmens übernehmen wird, wollte Willy Michel zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar abgeben.
Im Mai hatte der Verwaltungsrat entschieden, dass Willy Michel bis auf weiteres operativ als CEO die Geschäfte führt. Die aktuellen Veränderungen und Herausforderungen im Markt würden die Präsenz des designierten Nachfolgers Simon Michel im Marketing und Vertrieb erfordern, hiess es damals dazu.
Für das Gesamtjahr rechnet Ypsomed unverändert mit einem Umsatzwachstum von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem leicht höheren Betriebsgewinn als bisher kommuniziert.