Ypsomed hat im ersten Halbjahr 2012 erneut schlechtere Zahlen geschrieben. Gestrichene Grossaufträge des französischen Pharmakonzern Sanofi belasteten ein letztes Mal die Bilanz. Das Burgdorfer Medizinaltechnikunternehmen sieht sich nun wieder auf Wachstumskurs.
Auf 14,0 Mio. Fr. beziffert die Diabetes-Spezialistin den Umsatzrückgang, den die eingestellte Produktion der Sanofi-Pens verursachte. Die Einbussen konnten nicht gänzlich durch neue Kunden kompensiert werden. Es habe sich aber um den letzten Abschreiber gehandelt, sagte Konzernchef Willy Michel am Donnerstag vor den Medien – die Talsohle sei durchschritten.
Über den Erwartungen wuchs das Diabetes-Direktgeschäft. Der Erlös stieg hier, vor allem dank des besseren Verkaufs von Insulinpumpen, um einen zweistelligen Prozentwert.
„Kopfzerbrechen“ bereitet Michel nach eigenen Worten die Tochter Ypsotec, die in Grenchen SO und im tschechischen Tábor mechanische Präzisionsdrehteile herstellt. Diese Sparte fuhr im ersten Halbjahr einen Verlust von fast einer Million Franken ein, auch bedingt durch den starken Franken.
Zwei Millionen Reingewinn
Unter dem Strich ging der Konzernumsatz zurück: verglichen zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 119,7 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen lag noch bei 2,4 Mio. Franken – ein Minus von 18,5 Prozent. Noch grösser fiel der Rückgang mit 73,1 Prozent auf 2,0 Mio. Fr. beim Reingewinn aus. Das Vorjahresergebnis war jedoch vom Verkauf von Finanzanlagen positiv beeinflusst worden.
Damit fuhr Ypsomed zum wiederholten Mal einen Erlös- und Gewinnrückgang ein. Das Management gab sich jedoch überzeugt, nun von den Investitionen der vergangenen Jahre profitieren zu können; mehrere neue Produkte stehen vor dem Markteintritt.
Das Unternehmen sei breit aufgestellt – „fast zu breit“, wie Konzernchef Michel eingesteht. Das grösste Wachstumspotenzial sieht Ypsomed in Asien und Lateinamerika mit Raten über zehn Prozent im Pharmabereich.