Die Aargauer Nationalrätin Yvonne Feri ist die neue Deutschschweizer Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz. Sie wurde am Samstag an der SP-Frauenkonferenz in Lausanne gewählt.
Feri setzte sich gegen Barbara Stalder Ritschard durch. Sie tritt die Nachfolge von Julia Gerber Rüegg an, die nach acht Jahren als Co-Präsidentin verabschiedet wurde.
Der Sitz der lateinischen Schweiz im Co-Präsidium der SP Frauen ist noch vakant. Maria Roth-Bernasconi war als Co-Präsidentin bereits im November 2011 aus beruflichen Gründen zurückgetreten.
Die SP Frauen forderten gemäss einer Medienmitteilung an ihrer Konferenz einschneidende Massnahmen, damit die nur auf Erwerbswirtschaft ausgerichtet Ökonomie endlich auf die unbezahlte Sorgearbeit (Care-Arbeit) ausgeweitet werde.
Denn „Tischlein-deck-dich“ gebe es nur im Märchen. Dabei sei allen klar, dass unbezahlte Sorgearbeit gesellschaftlich unverzichtbar sei. Sie produziere Wohlergehen und Lebensqualität. Deshalb müssen die Sozialversicherungen der veränderten Arbeitsteilung angepasst werden.
Unbezahlte Arbeit soll kein Puffer sein
Der Verfassungsgrundsatz „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ müsse umgesetzt, ein Mindestlohn für alle festgesetzt und eine generelle Lohnerhöhung für nach wie vor typische Frauenbranchen erreicht werden.
Die Staatsfinanzen müssten auf ihre Auswirkungen auf die Geschlechter und auf die unbezahlte Arbeit untersucht werden. Wachstumsstrategien seien darauf auszurichten, Ungleichheiten und Diskriminierungen auszugleichen. Unbezahlte Arbeit dürfe nicht der Puffer sein, aufgrund dessen sich ein Staat gesund spare.
Die SP Frauen verabschiedeten schliesslich eine Resolution in Solidarität mit den tunesischen Frauenrechtlerinnen, die ihren Unmut über die geplante Verfassungsänderung gegen die Gleichstellung der Geschlechter auf die Strasse trugen. Denn Frauenrechte seien schlicht nicht verhandelbar.
Die SP Frauen Schweiz sind eine eigenständige Organisation innerhalb der SP Schweiz und umfassen 13’000 Mitglieder.