Die Zahl der Piratenangriffe auf den Weltmeeren ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Diese Entwicklung ist vor allem auf den besseren Schutz der Schiffe vor der Küste Somalias zurückzuführen.
Das geht aus dem Jahresbericht des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) hervor, der am Mittwoch in London veröffentlicht wurde. Demnach wurden im vergangenen Jahr weltweit 264 Piraten-Attacken gemeldet, 40 Prozent weniger als 2011.
Piraten nahmen weltweit 300 Menschen als Geiseln, töteten ein Besatzungsmitglied und verletzten 21 mit Schusswaffen oder Messern. Insgesamt wurden laut IMB 12 Schiffe entführt, 202 Schiffe geentert, 22 beschossen und 28 Angriffe abgewehrt.
Als besonders gewalttätig erwiesen sich nigerianische Piraten, die ihren Aktionsradius auf die Gewässer vor den westafrikanischen Nachbarstaaten ausweiteten. Rund ein Fünftel der Piraterie entfällt auf Westafrika.
Lediglich 15 Angriffe auf Schiffe wurden somalischen Piraten zugerechnet. Im Jahr 2012 waren es noch 75, 2011 sogar 237 gewesen. Laut dem Bericht gelang es, die somalischen Piraten durch Marinestreitkräfte, die Aufrüstung der Schiffe und den Einsatz von privaten Sicherheitskräften an Bord wirksam abzuschrecken.
Das IMB gehört zur Internationalen Handelskammer (ICC).