Zahl der Asylgesuche dürfte auch 2013 hoch bleiben

Die Zahl der Asylgesuche dürfte auch 2013 hoch bleiben. Davon geht der Direktor des Bundesamtes für Migration (BFM), Mario Gattiker, aus. Um die Gesuche zu bewältigen, benötige sein Amt einen weiteren Ausbau von 50 bis 70 Stellen.

Blick in eine Unterkunft für Asylbewerber (Archiv) (Bild: sda)

Die Zahl der Asylgesuche dürfte auch 2013 hoch bleiben. Davon geht der Direktor des Bundesamtes für Migration (BFM), Mario Gattiker, aus. Um die Gesuche zu bewältigen, benötige sein Amt einen weiteren Ausbau von 50 bis 70 Stellen.

Die Zahl der Asylberwerber soll auch im kommenden Jahr hoch bleiben, um den Andrang zu bewältigen, fordert BFM-Direktor Mario Gattiker mehr Personal. Dieser Personalausbau werde Thema des nächsten Nachtragskredites sein, sagte Gattiker in Interviews mit der «Neuen Luzerner Zeitung» und dem «St. Galler Tagblatt» vom Samstag (nicht online). Bereits im Februar 2012 wurden 70 zusätzliche Stellen bewilligt, die laut Gattiker seit dem Herbst «produktiv» sind.

Für 2012 zieht der BFM-Chef eine positive Bilanz. Obwohl die Asylgesuche massiv zugenommen hätten, habe das Amt 34 Prozent mehr Dossiers erledigt. Die Ausreisen seien gar um 50 Prozent gesteigert worden. «Wir haben dadurch das Vertrauen der Kantone zurückgewonnen.»

Migrationsdruck aus Afrika

Einen positiven Effekt hatte auch die Einführung des 48-Stunden-Verfahrens für Gesuchsteller aus den visumsbefreiten Balkanstaaten. Innerhalb von zwei Monaten haben diese Gesuche laut Gattiker um rund 90 Prozent abgenommen. Zudem sei die Beschwerdequote tief.

Grundsätzlich könne man aber den Migrationsdruck nur sehr beschränkt verändern, da er nicht von den Aufnahmestaaten bestimmt werde. Da spiele vielmehr eine Rolle, dass sich in Afrika die Bevölkerung in den letzten 30 Jahren vervierfacht habe. «Die Migration aus diesem Raum wird nicht abnehmen», prognostiziert der BFM-Direktor.

Die Schweiz sei für die Süd-Nord-Migration gut erreichbar und liege an der Griechenland-Italien-Route. Der wirtschaftliche Wohlstand und die langen Verfahren in der Schweiz zögen Leute an, «die sich wenigstens für eine gewisse Zeit ein besseres Auskommen erhoffen.»

Eine Arbeitsgruppe des Bundes hatte im November Massnahmen zur Beschleunigung der Asylverfahren vorgelegt. Ziel ist es, die Verfahren auf 100 Tage zu verkürzen und in dezentralen Bundeszentren zu konzentrieren.

Nächster Artikel