Im Jahr 2012 haben 35’056 Personen das Schweizer Bürgerrecht erworben. Dies sind gegen 3000 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Einbürgerungen nahm um über 7 Prozent ab. Die Details sind dem am Donnerstag veröffentlichten Migrationsbericht 2012 zu entnehmen.
Die eingebürgerten Personen stammten wie in den letzten Jahren vor allem aus Italien (4181 Personen), Serbien (3449) und Deutschland (3444), gefolgt von Kosovo und Portugal. Die Zahl der Einbürgerungen von Personen aus Serbien sank gegenüber dem Vorjahr um rund 21 Prozent, jene von Personen aus Deutschland um 7 Prozent und jene von Italienerinnen und Italienern um 2 Prozent.
26’221 Personen erwarben das Schweizer Bürgerrecht im ordentlichen Verfahren, 8718 Personen wurden erleichtert eingebürgert und 117 Personen erlangten das Bürgerrecht durch Wiedereinbürgerung.
Weniger Gesuche
Während vieler Jahre hatte die Zahl der Einbürgerungsgesuche zugenommen. Die höchste Zahl wurde im Jahr 2008 mit fast 35’000 Gesuchen registriert. Seither sind die Gesuchszahlen kontinuierlich gesunken, wie es im Bericht heisst. Im Jahr 2012 gingen noch 24’806 Einbürgerungsgesuche ein.
Der Rückgang hänge vor allem damit zusammen, dass mehrere Kantone ihre Anforderungen in Bezug auf die Integrationsvoraussetzungen erhöht hätten, schreibt das Bundesamt für Migration (BFM). So würden etwa obligatorische Sprachkurse verlangt.
Weniger Härtefälle bei Asylsuchenden
Die Zahlen zu Asylgesuchen publiziert das Bundesamt für Migration regelmässig. Der Migrationsbericht enthält jedoch darüber hinaus auch Angaben zu Härtefällen. Härtefall-Regelungen gibt es für Asylsuchende, vorläufig aufgenommene Personen und Sans-Papiers.
Asylsuchende können mit Zustimmung des BFM eine Aufenthaltsbewilligung erhalten, wenn sie sich seit mindestens fünf Jahren in der Schweiz aufhalten, ihr Aufenthaltsort immer bekannt war und wegen fortgeschrittener Integration ein persönlicher Härtefall vorliegt. Im Jahr 2012 erhielten 144 Asylsuchende auf Basis dieser Regelung eine Aufenthaltsbewilligung. Im Vorjahr waren es 202 Personen gewesen.
Mehr Härtefall-Aufenthaltsbewilligungen als im Vorjahr gingen an Sans-Papiers und andere Personen ohne ausländerrechtliche Anwesenheitsregelung: 270 Personen konnten wegen der Härtefallregelung in der Schweiz bleiben. Im Vorjahr waren es 163 Personen gewesen. In dieser Kategorie muss ein «schwerwiegender persönlicher Härtefall» vorliegen.
Junge Schweizer wollen nach Kanada
Weiter ist dem Bericht zu entnehmen, dass im vergangenen Jahr 320 Schweizerinnen und Schweizer von Stagiareabkommen profitiert haben. Diese geben jungen Berufsleuten die Möglichkeit, für maximal 18 Monate im jeweils anderen Land zu arbeiten uns sich weiterzubilden. Die meisten Schweizer Berufsleute reisten nach Kanada oder in die USA.