2013 sind nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen weltweit 87 Journalisten entführt worden – und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Dagegen nahm die Zahl der in diesem Jahr bei ihrer Arbeit getöteten Journalisten, Blogger und Bürgerjournalisten ab.
Demnach wurden in dem zu Ende gehenden Jahr 71 Journalisten sowie 39 Blogger und Bürgerjournalisten getötet, wie es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten «Jahresbilanz» der Organisation heisst. 2012 waren es 88 Journalisten sowie 47 Blogger und Bürgerjournalisten – der höchste von Reporter ohne Grenzen seit dem Beginn der Zählung 1995 festgestellte Wert.
«Die Zahl der getöteten Journalisten ist zwar leicht gesunken, aber immer noch deutlich höher als in den Jahren vor dem Höchststand von 2012», erklärte die Sprecherin von Reporter ohne Grenzen, Astrid Frohloff.
«Insgesamt ist die Arbeit von Journalisten weltweit keineswegs sicherer geworden.» Besonders besorgniserregend sei die «extrem hohe Zahl von Entführungen, mit denen vor allem in Syrien Journalisten systematisch zum Schweigen gebracht werden».
Syrien, wo ein blutiger Bürgerkrieg tobt, war laut Reporter ohne Grenzen in diesem Jahr auch das Land mit den meisten getöteten Journalisten. Demnach wurden dort 2013 mindestens zehn Journalisten und 37 Bürgerjournalisten getötet.
Zu den ansonsten gefährlichsten Ländern zählt die Organisation wie bereits zuvor das ostafrikanische Bürgerkriegsland Somalia und Pakistan – und dieses Jahr auch Indien und die Philippinen. In Indien sei von «Mafiagruppen, Demonstranten und Anhängern politischer Parteien eine beispiellose Welle der Gewalt» ausgegangen, heisst es in dem Bericht.