Die Zahl der Versuche von Migranten, durch den Eurotunnel von Frankreich nach Grossbritannien zu gelangen, hat in der Nacht zum Montag deutlich zugenommen. Es wurden rund 1700 Versuche gezählt, auf das Gelände am Eingang des Bahntunnels in Calais zu gelangen.
Tausend Migranten seien von den Sicherheitskräften «zurückgedrängt», 700 weitere «abgefangen» worden, verlautete aus Polizeikreisen. Ein Polizist sei «im Gesicht und am Kopf» verletzt worden, nachdem er von einem Stein getroffen worden sei.
Der Beamte wurde demnach ins Spital gebracht. Ein sudanesischer Flüchtling wurde unter dem Verdacht festgenommen, den Stein aus dem Gleisbett der Bahnstrecke geworfen zu haben.
Seit Wochen versuchen im nordfranzösischen Calais tausende Migranten, nachts zum Eurotunnel vorzudringen, um an Bord von Güterzügen und Lastwagen nach Grossbritannien zu gelangen. Teilweise wurden pro Nacht 2000 Versuche registriert, über die Zäune zu gelangen.
Angesichts eines erhöhten Aufgebots von Sicherheitskräften ging die Zahl am Wochenende allerdings deutlich zurück. In der Nacht zum Samstag wurden laut Polizei etwa 300 Versuche registriert, in der Nacht zum Sonntag 400. Grund dafür war aber auch ein verringertes Aufkommen von Lastwagen.
Bei den Versuchen, durch den Eurotunnel nach Grossbritannien zu gelangen, kamen in den vergangenen Wochen bereits zehn Migranten ums Leben.