Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger ist in den letzten fünf Jahren um einen Drittel auf 259’000 Ende 2011 gewachsen, wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilte. Vor allem die Zahl der ausländischen Bürokräfte, die täglich zur Arbeit in die Schweiz kommen, nahm stark zu.
Gemäss der Grenzgängerstatistik stieg die Zahl der Personen, die im grenznahen Ausland leben und täglich in die Schweiz zur Arbeit kommen, von 194’000 (2006) auf 259’000 (2011). Im Jahr 2000 hatte sie noch bei rund 150’000 gelegen.
Innert Jahresfrist – von Ende 2010 auf Ende 2011 – stieg die Grenzgänger-Zahl um 11,5 Prozent. Eine ähnlich starke Zunahme war zuletzt 2006 zu beobachten (plus 9,2 Prozent).
Stärker gewachsen als Gesamtzahl der Erwerbstätigen
Die Grenzgänger-Zahl schwankt mit der konjunkturellen Entwicklung und der Gesamtzahl der Erwerbstätigen. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in der Schweiz wuchs 2006 bis 2011 allerdings nur um 8,8 Prozent auf 4,73 Millionen.
Überdurchschnittlich stark stieg die Grenzgänger-Zahl in den letzten fünf Jahren bei den Bürokräften an (um über 71 Prozent). Bei den Hilfsarbeitskräften wuchs sie um 67 Prozent, bei den Führungskräften um 52 Prozent.
Der Anstieg bei den Hilfsarbeits- und Führungskräften geht einher mit der generellen Steigerung der Erwerbstätigen in diesen Kategorien. Dagegen ging die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in der Kategorie Bürokräfte im Fünfjahresvergleich um 11,5 Prozent zurück.
Grenzgängerinnen und Grenzgänger üben tendenziell weniger gut qualifizierte Berufe aus. Klar untervertreten sind sie bei den akademischen Berufen.
Genferseeregion mit meisten Grenzgängern
Vier Fünftel der Grenzgänger sind in drei Grossregionen tätig: Ein Drittel arbeitet in der Genferseeregion, ein Viertel in der Nordwestschweiz (um Basel) und ein Fünftel im Tessin. Im Tessin sind allerdings knapp ein Viertel aller Erwerbstätigen Grenzgänger, in der Genferseeregion und in der Nordwestschweiz sind es rund ein Zehntel.
40 Prozent arbeiten in der Industrie, knapp 60 Prozent im Dienstleistungsbereich und weniger als 1 Prozent in der Landwirtschaft. Grenzgängerinnen und Grenzgänger sind stärker als der Durchschnitt der Erwerbstätigen in der Industrie vertreten. Von allen Erwerbstätigen arbeiten in der Schweiz nur knapp ein Viertel im zweiten Sektor.
Mehr als die Hälfte aller Grenzgängerinnen und Grenzgänger kommt aus Frankreich. Aus Deutschland und Italien kommen jeweils etwas mehr als ein Fünftel, nur etwas über drei Prozent kommen aus Österreich.