Der Taifun Rammasun hat bei seinem Durchzug über die Philippinen mehr Tote hinterlassen als zunächst angenommen. Bislang seien 38 Leichen gefunden worden, acht Menschen würden noch vermisst, sagte der Leiter des philippinischen Katastrophenmanagements, Alexander Pama.
Die Opferzahl dürfte sich weiter erhöhen, da einige ländliche Gebiete noch von der Aussenwelt abgeschnitten seien.
Pama äusserte sich enttäuscht, dass trotz Massenevakuierungen und eindringlicher Aufforderungen an die Bevölkerung, sich zu Hause zu verbarrikadieren, so viele Menschen ums Leben kamen. Nach Angaben seiner Behörde starben die meisten Opfer auf offener Strasse durch umfallende Bäume, umherfliegende Trümmer oder einstürzende Mauern.
Rammasun zerstörte mindestens 26’000 Häuser, Millionen Menschen im Grossraum der Hauptstadt Manila und der Umgebung waren ohne Strom. Der Elektrizitätskonzern Meralco rechnete damit, dass die Energieversorgung erst am Freitag komplett wiederhergestellt sein wird.
In Bicol, einem verarmten ländlichen Gebiet im Osten der Philippinen, wo der Taifun zuerst auf Land traf, könnte es nach Regierungsangaben sogar noch bis Dienstag dauern, bis die mehr als fünf Millionen Einwohner wieder Strom haben.
Das Ausmass der Verwüstung ist geringer als beim Taifun Haiyan. Im November 2013 hatte dieser auf den Philippinen mehr als 6200 Menschen in den Tod gerissen.
Der Taifun Rammasun hat das Gebiet der Philippinen bereits in Richtung Vietnam verlassen, wie der Wetterdienst berichtete. Doch östlich der Region Mindanao wurde bereits ein neues Tiefdruckgebiet gemeldet.
China zittert schon vor Rammasun
Seit Tagen schon werden Chinas südliche Provinzen von starken Regenfällen heimgesucht. 34 Menschen kamen bei Überschwemmungen bisher ums Leben, 21 Menschen werden noch vermisst, wie die Nachrichtenagentur China News Service berichtete.
Chinas nationaler Wetterdienst schätzt, dass Rammasun mit bis zu 148 Kilometern pro Stunde auf Chinas Küste treffen wird. Die Behörde warnt vor starken Überschwemmungen und Erdrutschen.