2015 sind in der Schweiz 682’000 Tiere für Tierversuche eingesetzt worden. Das sind über 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Grund für die Zunahme sind Verhaltensstudien an Herden und Artenschutzprojekte.
Für einzelne Studien sei eine grosse Anzahl Tiere eingesetzt worden, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einer Mitteilung vom Donnerstag – namentlich Fische, Amphibien, Geflügel und gentechnisch veränderte Mäuse.
An grossen Geflügelherden wurden Untersuchungen zur Haltungsform und Fütterung durchgeführt. Bei den Amphibien ging es um Artenschutzprojekte. So wurden etwa 23’000 Kaulquappen unter Laborbedingungen gezüchtet.
Die Tiere wurden darauf an unterschiedlichen Orten freigelassen und beobachtet. Das Ziel war es, die Einflussfaktoren für die Entwicklung der Amphibien unter verschiedenen Umweltbedingungen zu erkennen.
Rund ein Viertel belastend
Über drei Viertel der Tiere seien 2015 in nicht oder wenig belastenden Versuchen zum Einsatz gekommen, schreibt das BLV. Rund 21 Prozent der Tiere seien einer mittelschweren und 2 Prozent einer schweren Belastung ausgesetzt gewesen.
72 Prozent aller Versuchstiere waren Nagetiere. Fast zwei Drittel der Tiere wurden in der Grundlagenforschung eingesetzt, 20 Prozent für Entwicklung und Qualitätskontrolle. In der medizinischen Diagnostik wurden 3600 Tiere eingesetzt, halb so viele wie im Vorjahr.
Tierversuche müssen bewilligt werden. Die Gesuche beurteilt eine kantonale Tierversuchskommission. Die Forschenden müssen darlegen, dass die Vorteile, welche die Gesellschaft aus den Versuchen zieht, das Leiden der Versuchstiere überwiegt.