In der Sex- und Prostitutionsaffäre des US-Geheimdienstes in Kolumbien wird inzwischen gegen elf Angehörige der US-Streitkräfte ermittelt. Die Ermittlungen richten sich gegen vier Marinesoldaten, sechs Spezialeinsatzkräfte und ein Mitglied der Luftwaffe.
Ein Oberst der Luftwaffe sei nach Kolumbien geflogen, um die Fakten zu sichern, teilte ein Militärsprecher am Freitag in Washington mit. Die Militärs sollen gemeinsam mit elf Mitarbeitern des Secret Service während der Vorbereitung des Amerikagipfels in Kolumbien in einem Hotel mit 20 Prostituierten zusammengekommen sein.
Der Secret Service teilte am Freitag mit, drei weitere Männer würden ihre Posten aufgeben. Sie hätten „sich entschlossen, auszuscheiden“. Bereits vor einigen Tagen hatten drei Personenschützer den Dienst quittieren müssen.
Fünf weitere Beschuldigte seien weiterhin suspendiert, die Untersuchungen gingen weiter, hiess es. Die Mitarbeiter des Secret Service waren wegen „schweren Fehlverhaltens“ vom Amerikagipfel in Cartagena de Indias abgezogen worden. US-Präsident Barack Obama befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Washington.
Seine Teilnahme an dem Gipfel vergangene Woche war durch die Affäre, die in den US-Medien weite Kreise zieht, überschattet worden. Ans Licht kam die Affäre wegen eines Streits zwischen einer der Prostituierten und einem Agenten um die Bezahlung.
Obama forderte eine „gründliche und rigorose“ Aufklärung des Falls. Der Direktor des Secret Service, Mark Sullivan, informierte den Präsidenten am späten Freitagabend über den Stand der Ermittlungen.