Bei Gefechten und Anschlägen sind im Irak zahlreiche Menschen getötet worden. Bei zweistündigen Kämpfen mit Rebellen in der Stadt Dschurf al-Sachr habe es in den Reihen der Armee mindestens 17 Tote gegeben, erklärten Vertreter der Streitkräfte und der Rettungskräfte.
Zudem seien 23 Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) getötet worden. Dschurf al-Sachr liegt am Euphrat 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad zwischen den Hochburgen der Sunniten und den heiligen schiitischen Städten Nadschaf und Kerbela.
Zuvor waren bei Bombenanschlägen in Bagdad mindestens zehn Menschen getötet worden. Allein bei der Explosion einer Autobombe in dem schiitischen Stadtteil Sadr City wurden sieben Menschen in den Tod gerissen und 21 weitere verletzt, wie Polizei und Ärzte mitteilten.
Drei weitere Menschen starben, als nahe dem zentralen Cholani-Platz mehrere Bomben rund um eine schiitische Moschee explodierten. Die Bevölkerungsmehrheit der Schiiten ist immer wieder Ziel blutiger Angriffe durch sunnitische Extremisten.
Widerstand in Mossul
In der nordirakischen Stadt Mossul regt sich zunehmend Widerstand gegen die IS-Extremisten. Eine neue Gruppe mit dem Namen «Brigaden der Revolutionäre von Mossul» tötete und verletzte bei Zusammenstössen Dutzende Kämpfer der Terrorgruppe, wie die irakische Nachrichtenseite Al-Sumeria meldete. Über Opfer aufseiten der Widerstandsgruppe wurde nichts berichtet.
Der Widerstand hatte sich gebildet, nachdem die sunnitischen Extremisten in den vergangenen Wochen mehrere bedeutende Moscheen und Grabmäler zerstört sowie sämtliche Christen aus Mossul vertrieben hatten. Die Kämpfer der Widerstandsbrigaden sollen in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak und im Irak ausgebildet worden sein.
1700 Tote allein im Juli
Die Regierung teilte derweil mit, im Juli hätten 1670 Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen und Gefechten den Tod gefunden. Darunter seien 1401 Zivilisten, 185 Soldaten und 85 Polizisten gewesen.
Die Opfer auf Seiten der Rebellen waren darin nicht enthalten, indes zu den Zivilisten auch schiitische Milizionäre gezählt wurden. Die Zahl lag etwas niedriger als im Juni, als die Opferzahl eine Rekordwert für diesen Monat erreicht hatte. Die UNO-Vertretung im Irak gab die Totenzahl für Juli mit 1737 an.