Bei heftigen Unwettern und Überschwemmungen sind in Marokko mindestens 35 Menschen getötet worden. Weitere Menschen würden noch vermisst, erklärten die Behörden am Montag. Die Unwetter trafen auch beliebte Ferienregionen wie Agadir und Marrakesch.
Zahlreiche Tote wurden in der südwestlichen Region Guelmim gezählt, rund 200 Kilometer von Agadir entfernt. Dort starben in den reissenden Fluten eines Flusses sechs Menschen, unter ihnen ein neunjähriges Mädchen, wie das Ministerium mitteilte. Im Süden des Landes wurden demnach durch die «ungewöhnlich starken Stürme» rund hundert Lehmhäuser zerstört.
Die Nachrichtenagentur MAP meldete unter Berufung auf das Ministerium, dass die Rettungskräfte mit mehr als 330 Booten und 130 Geländewagen im Einsatz seien. Sie wurden laut Ministerium unterstützt von Armee-Helikoptern und der königlichen Gendarmerie.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden rund 200 Menschen aus Notlagen gerettet, 40 von ihnen mit Helikoptern der Sicherheitskräfte. Die Hilfseinsätze wurden dadurch erschwert, dass rund hundert Strassen teilweise unpassierbar waren; auch sechs Autobahnen waren demnach betroffen.
Der Königspalast kündigte an, er werde für die Kosten zur Beerdigung der Toten und zur Pflege der Verletzten aufkommen. Auf den Titelseiten der Zeitungen waren Fotos von über die Ufer getretenen Flüssen zu sehen, die Bäume und Fahrzeuge mit sich rissen sowie Strassen und Brücken überschwemmten. Der zuvor ausgegebene Unwetteralarm wurde am Montagmittag aufgehoben.