Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO unterstützt das Referendum gegen die vom Parlament im September verabschiedete Managed-Care-Vorlage. Diese schränke die freie Arztwahl ein und bedeute einen weiteren Schritt Richtung Staatsmedizin.
Die im Beitritt zu einem Managed-Care-Modell enthaltene Verpflichtung, sich immer zuerst durch Ärzte dieses Netzwerks behandeln zu lassen, bedeute eine klare Einschränkung der freien Arzt- und Zahnarztwahl, schreibt die SSO in einem Communiqué vom Dienstag. Das Selbstbestimmungsrecht der Patienten werde beschnitten.
Die zwangsweise Verordnung von Ärztenetzwerken bedeute zudem einen weiteren Schritt Richtung Staatsmedizin. Die SSO unterstützt deshalb das Referendum gegen diese Vorlage aktiv: Die SSO-Mitglieder sind aufgefordert, in ihren Praxen und im Bekanntenkreis Unterschriften gegen die Revision des Krankenversicherungsgesetzes zu sammeln.
Es gehe hier um eine grundsätzliche Frage, sagte SSO-Sprecher Felix Adank auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda: „Wir wollen, dass der Staat so wenig wie möglich eingreift in die Beziehungen zwischen Ärzten und Patienten.“
Mehrere Ärzteorganisationen, darunter die FMH, stören sich an der Einschränkung der freien Arztwahl. Sie haben bis zum 19. Januar 2012 Zeit, die nötigen 50’000 Unterschriften für das Referendum zu sammeln.