Zalando bietet weiterhin kostenlose Rücksendungen an

Der Online-Modehändler Zalando will im Gegensatz zu einigen Konkurrenten an kostenlosen Rücksendungen festhalten. «Wir sehen Retouren als Teil des Geschäftsmodells», sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter bei der Generalversammlung am Dienstag in Berlin.

Zalando-Pakete werden für den Versand vorbereitet - ein grosser Teil kommt wieder zurück (Bild: sda)

Der Online-Modehändler Zalando will im Gegensatz zu einigen Konkurrenten an kostenlosen Rücksendungen festhalten. «Wir sehen Retouren als Teil des Geschäftsmodells», sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter bei der Generalversammlung am Dienstag in Berlin.

Gratis-Rücksendungen verursachten zwar Kosten, sie seien aber wichtig für die Kundenzufriedenheit. «Wir werden auch künftig kostenlose und einfache Retouren anbieten.»

Die Rücksendequote bei Zalando liegt stabil bei rund 50 Prozent gemessen am Umsatz. Bei Versuchen habe sich gezeigt, dass Kunden weniger kauften, wenn man ihnen Retouren erschwere, sagte Ritter.

Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. Deutschland gehöre zu den Märkten, in denen die Kunden die kostenlosen Retouren «sehr schätzen» – und viel zurückschicken. In Italien hingegen sei der Anteil niedriger. Zur Rücksendequote in der Schweiz konnte Zalando auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda keine Angaben machen.

Zalando wolle die Zahl der Rücksendungen unter anderem mit einer besseren Bestimmung der passenden Kleidergrösse verringern, kündigten die Manager an.

Steigender Aktienkurs

Nach dem Börsengang im vergangenen Herbst war es die erste öffentliche Hauptversammlung von Zalando. Die Aktie war im Oktober zunächst schwach gestartet und unter den Ausgabepreis von 21,50 Euro gerutscht. Inzwischen können die Aktionäre zufrieden sein: Der Kurs liegt bei rund 30 Euro.

Im vergangenen Jahr gelang dem Berliner Unternehmen zudem der Sprung in die schwarzen Zahlen. Zalando betont, man wolle auch weiter profitabel wachsen.

Die oft sehr kritischen Kleinaktionärs-Vertreter gaben sich entsprechend versöhnlich. Dennoch störten sie sich an zwei Punkten: Der Entscheidung, die Bezüge des Verwaltungsrats nicht einzeln auszuweisen, und der fehlenden Zusage einer Dividende.

Das Kräfteverhältnis bei der Hauptversammlung war klar geregelt: Auch nach dem Börsengang halten die Altaktionäre noch rund drei Viertel des Kapitals. Grösster Anteilseigner ist die schwedische Investment-Gesellschaft Kinnevik, gefolgt von den deutschen Samwer-Brüdern und dem dänischen Modekonzern Bestseller, der hinter den Modemarken «Only», «Vero Moda» und «Jack & Jones» steht.

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