Der Online-Händler beschleunigt sein Wachstum und muss dafür investieren. Das führt zu roten Zahlen im dritten Quartal. Für das Gesamtjahr sind die Aussichten jedoch gut.
Die Aufwände für ein starkes Umsatzwachstum belasten vorübergehend das Ergebnis des Modehändlers Zalando. Höhere Ausgaben verzeichnete Zalando vor allem bei den Bestell- und Versandabläufen, dem Marketing sowie bei den Technologieinvestitionen.
Die hohen Kosten drückten das laufende Geschäft im dritten Quartal ins Minus, wie das Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 23,5 Millionen Euro nach einem Plus von 3,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wuchs kräftig von 501,4 Millionen Euro auf 713,1 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr rechnet Zalando nun mit einem Umsatz von rund drei Milliarden Euro, was einem Plus von etwa einem Drittel entspräche. Damit würde die eigenen Prognose von 20 bis 25 Prozent deutlich übertroffen.
Zalando wiegelt ab
Das Minus im dritten Quartal sei keine grosse Sache, sagte Finanzvorstand Rubin Ritter. Es sei vor allem auf vorgezogene Rabattaktionen und einen früheren Start in die neuen Saison zurückzuführen. «Im Gesamtjahr werden wir klar profitabel sein.» Die Mitarbeiterzahl werde am Jahresende bei rund 10’000 liegen und damit um etwa 2500 höher als im Vorjahr.
In den ersten neun Monaten hatte der Umsatz 2,1 Milliarden Euro erreicht (Vorjahr 1,5 Milliarden Euro), bei einem bereinigten EBIT von 35,7 Millionen Euro (Vorjahr: 19,5 Millionen Euro). Im ersten Halbjahr hatte es ungewöhnlich viele Betrugsfälle gegeben. Der Online-Händler blieb auf Rechnungen in einstelliger Millionenhöhe sitzen. Im dritten Quartal lagen die Betrugsfälle wieder auf normalem Niveau, sagte Ritter.