ZDF-Showchef Oliver Fuchs nimmt seinen Hut nach den Manipulationen beim Show-Zweiteiler «Deutschlands Beste». Damit nicht genug: Die Mainzer verwarnen auch zwei Redakteurinnen. In der Show war das Ranking gefälscht worden, um geladenen Gäste besser dastehen zu lassen.
«Fuchs ist mit sofortiger Wirkung freigestellt», sagte ein Sprecher. Ausserdem habe eine Teamleiterin ihre Führungsfunktion eingebüsst, sie sei wie eine weitere Redakteurin abgemahnt worden. Der Showchef wusste laut ZDF nichts von der Manipulation. Das Fehlverhalten habe bei der Redaktion gelegen.
Der Sender präsentierte am 2. und 3. Juli im Zweiteiler «Deutschlands Beste!» die angeblich nach Umfragen beliebtesten 50 Frauen und Männer. Die Redaktion hatte dem ZDF zufolge aber das Ranking manipuliert – eingeladene Gäste seien hochgestuft worden. Der Mainzer Sender will die Reihe nun ganz einstellen und weitere Konsequenzen vorschlagen, um einen solchen Fall künftig auszuschliessen.
Was war passiert? Für die Shows gab es drei Umfragen: eine des Instituts Forsa in zwei Stufen, eine via ZDF online und eine der TV-Zeitschrift «Hörzu». Daraus habe aber keine repräsentative Umfrage erstellt werden können. Die Teamleiterin der Redaktion habe deshalb beschlossen, die Online- und die «Hörzu»-Umfragen nicht zu berücksichtigen, ohne die Vorgesetzten zu informieren. Dann habe die Redaktion eigenmächtig die Forsa-Liste verändert.
Beim Ranking lagen Altkanzler Helmut Schmidt und Kanzlerin Angela Merkel jeweils auf Platz eins. Doch Aussenminister Frank-Walter Steinmeier stieg bei den Männern nachträglich von Platz 10 auf 6 auf, Fussballlegende Franz Beckenbauer von 31 auf 9.
ZDF-Moderator Claus Kleber kletterte von Platz 39 auf 28, Michael «Bully» Herbig von 42 auf 36. Finanzminister Wolfgang Schäuble fiel von Platz 6 auf 11, RTL-Anchorman Peter Kloeppel von 27 auf 39, «Tagesschau»-Sprecher Jan Hofer rutschte von 36 auf 42.
Bei den Frauen verbesserte sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft von Platz 5 auf 4, Sängerin Helene Fischer stieg von Platz 10 auf 5 auf, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen fiel von Rang 4 auf 6.