Bei einer Schiesserei zwischen Soldaten und einer Gruppe Bewaffneter sind im Ostlibanon mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Das verlautete am Freitag aus Armeekreisen in Beirut.
Im Ostlibanon sind bei einer Schiesserei mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch zwei Soldaten, darunter ein Offizier, sowie der gesuchten Chalid Hmeijd, der an der Entführung von sieben Touristen aus Estland im Frühjahr vergangenen Jahres beteiligt gewesen sein soll. Mindestens zehn weitere Menschen wurden nach Angaben des Libanesischen Roten Kreuzes verletzt.
Nach ersten Informationen hatte eine Einheit des Militärgeheimdienstes versucht, Hmeijd in der Kleinstadt Arsal nahe der syrischen Grenze zu verhaften. Wie der Bürgermeister des Ortes mitteilte, hätten die zivil gekleideten Militärs den Gesuchten mitgenommen.
Anwohner der vor allem von sunnitischen Muslimen bewohnten Kleinstadt in der Bekaa-Ebene hätten darauf den Fahrzeugkonvoi verfolgt und schliesslich in einem Hinterhalt überfallen. Unklar blieb der genaue Grund für die versuchte Festnahme Hmeijds.
Vier Monate in Geiselhaft
Neben der Entführung soll er auch wegen der Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und Waffenhandels gesucht worden sein. Die Entführungsopfer aus Estland waren im Juli 2011 nach fast vier Monaten Geiselhaft freigekommen.
Nach dem Vorfall seien weitere Truppen in die Region geschickt worden, hiess es von der Armee. Sie hätten den Ort des Geschehens eingekreist und fahndeten mit Hausdurchsuchungen nach Verdächtigen. Die Armee forderte die Einwohner von Arsal zur Zusammenarbeit auf.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im März 2011 kommt es an den Grenzen im Norden und Osten des Nachbarlands Libanon immer wieder zu mitunter tödlichen Zwischenfällen bis hin zu Granatenbeschuss. Die libanesische Armee versucht, bewaffnete Gruppen beider Kriegsparteien am Überschreiten der Grenze zu hindern.