Der Heizungs- und Lüftungshersteller Zehnder hat im ersten Halbjahr gleich viel Umsatz gemacht wie vor einem Jahr, damit aber deutlich weniger Geld verdient: Der Betriebsgewinn brach um die Hälfte ein, unter dem Strich blieb nur noch ein Viertel des Vorjahresgewinns.
Ein Grund für das schwache Ergebnis ist der starke Franken. Im europäischen Geschäft von Zehnder fällt ein grosser Teil der Kosten in Franken an. Dementsprechend verteuerten sich die Ausgaben mit dem Frankenschock.
Doch nicht nur die Währung drückte auf die Profitabilität: In der Mitteilung von Zehnder vom Freitag ist auch von einem erhöhten Druck auf die Verkaufspreise die Rede. Ausserdem seien die Produktionswerke ungenügend ausgelastet gewesen, beispielsweise in China.
Dort verkaufen sich die Lüftungen und Heizungen von Zehnder nämlich schlechter als auch schon. Nach einem starken Einbruch im Vorjahr verharre die chinesische Bauwirtschaft auf tiefem Niveau, schreibt das Unternehmen.
Umsatz auf Vorjahresniveau
Insgesamt stagnierte der Umsatz ungefähr auf Vorjahresniveau: Er stieg um rund ein Prozent auf 253 Millionen Euro. Ohne Währungseffekte wäre er allerdings leicht gesunken.
Der Betriebsgewinn brach derweil von 13 Millionen Euro ersten Halbjahr letzten Jahres auf nun noch rund 6 Millionen Euro ein. Unter dem Strich blieben nur noch rund 2 Millionen Franken. Das sind 77 Prozent weniger als im Vorjahr.
Lüftungen immer wichtiger
Da die Nachfrage nach den Heizkörpern sinkt, macht das Geschäft mit Lüftungen einen immer grösseren Teil am Umsatz des Unternehmens aus. Im ersten Halbjahr 2015 trugen die Lüftungen bereits rund 39 Prozent der Verkaufserlöse bei. Vor einigen Jahren waren es noch weniger als 30 Prozent gewesen.
Aufgrund des abgeschwächten Wachstums im Lüftungsgeschäft und dem starken Franken, der das Geschäft belastet, will das Unternehmen wie bereits im Juni mitgeteilt wurde, zehn Prozent der weltweit 3200 Stellen streichen.
Das Abbauprogramm werde planmässig vorangetrieben und bis Mitte 2016 umgesetzt, heisst es in der Mitteilung vom Freitag. Ab dem zweiten Halbjahr werde der Personalbestand sinken.