Zehntausende Demonstranten haben in der georgischen Hauptstadt Tiflis den Rücktritt der Regierung gefordert. Zu der Kundgebung hatte die Partei des ehemaligen Präsidenten Michail Saakaschwili aufgerufen.
Saakaschwilis Partei, die Nationale Volksbewegung, wirft der herrschenden Koalition von Regierungschef Giorgi Margwelaschwili vor, für die schwere Wirtschaftskrise der ehemaligen Sowjetrepublik verantwortlich zu sein. Die georgische Währung hat in den vergangenen zwei Jahren ein Drittel ihres Werts verloren, die Menschen leiden unter Inflation und der steigenden Arbeitslosigkeit.
Saakaschwili ist in seiner Heimat wegen Amtsmissbrauchs angeklagt und lebt zurzeit in Kiew, wo er als Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko wirkt. In einer vor der versammelten Menge gezeigten Videobotschaft kündigte Saakaschwili an, «Georgien von der Regierung zu befreien, die das Land zerstören will».
Saakaschwili hatte die Kaukasus-Republik nach der Rosenrevolution von 2003 zehn Jahre lang regiert, wurde dann aber aus der Macht gedrängt. Die juristischen Ermittlungen gegen ihn kritisiert der Ex-Präsident als politisch motiviert.