Mehrere zehntausend Menschen haben am Samstag in Washington des 50. Jahrestags der berühmten Rede «I have a Dream» des Bürgerrechtlers Martin Luther King gedacht. Zu der Kundgebung am Fusse des Lincoln Memorial wurden 150’000 Teilnehmer erwartet.
50 Jahre nach dem «Marsch auf Washington» wollten sie darauf aufmerksam machen, dass es in den USA trotz vieler Fortschritte auch heute noch Diskriminierungen von Minderheiten gibt.
Ausserdem sollte gegen Waffengewalt, Armut und Arbeitslosigkeit protestiert werden. Zahlreiche Bürgerrechtsinitiativen hatten zu der Demonstration am Samstag aufgerufen.
Jesse Jackson: «Träumt weiter»
Vor 50 Jahren hatten sich 250’000 Menschen in Washington versammelt, um Kings Rede zu hören. «I have a dream» – Ich habe einen Traum – rief der schwarze Baptistenprediger den Menschen bei dem Marsch am 28. August 1963 zu.
Die Worte wurden zum Symbol des Kampfes gegen die Trennung von Schwarzen und Weissen. King wurde nur 39 Jahre alt. Der Rassist James Earl Ray erschoss den Friedensnobelpreisträger am 4. April 1968 in Memphis auf dem Balkon eines Motels.
Der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson knüpfte am Samstag an die historische Rede an. «Träumt weiter», rief er den Anwesenden vor dem Lincoln-Denkmal zu. Dort hatte auch Martin Luther King gesprochen.
Rede Obamas am Mittwoch
An der Demonstration am Samstag wollten auch Kings Sohn, Martin Luther King III., und die Eltern des vor einem Jahr in Florida getöteten schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin teilnehmen.
Der unbewaffnete 17-Jährige war auf dem Rückweg vom Einkaufen von dem Mitglied einer Bürgerwehr erschossen worden. Der Tod des Jungen hatte in den USA erneut eine Debatte über Rassismus ausgelöst.
Höhepunkt der Feierlichkeiten sind die Reden des Präsidenten Barack Obama und der beiden Ex-Präsidenten Jimmy Carter und Bill Clinton am Mittwoch, 28. August, dem eigentlichen Jahrestag.