Zehntausende von Lehrkräften in Nigeria haben mit einem landesweiten Streik und Protesten gegen Sicherheitsmängel und Terrorgefahr in den Schulen demonstriert. Die Lehrergewerkschaft NUT verwies vor allem auf die Entführung von mehr als 200 Schülerinnen im April.
Zudem seien in den letzten Jahren allein in den Bundesstaaten Borno und Yobe 173 Lehrer von Terroristen getötet worden.
NUT-Präsident Michael Olukoya forderte am Donnerstag von der Regierung, die Sicherheit in den Schulen zu gewährleisten. Die Lehrer des Landes lebten in «ständiger Angst» vor Angriffen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram.
Vor dem Hintergrund der von Boko Haram ausgehenden Welle von Gewalt weiteten die USA ihre militärische Unterstützung für die Suche nach den verschleppten Schülerinnen aus. US-Präsident Barack Obama erklärte am Mittwoch (Ortszeit) in einem Schreiben an den Kongress, 80 Soldaten seien für Aufklärungseinsätze ins Nachbarland Tschad verlegt worden.
Die in den Tschad verlegten Soldaten würden «Geheimdienst- und Überwachungseinsätze sowie Aufklärungsflüge im Norden Nigerias und den umliegenden Regionen» vornehmen, schrieb Obama. Sie würden dabei eine unbewaffnete Drohne einsetzen, die ebenfalls in den Tschad verlegt worden sei, präzisierte ein Pentagon-Sprecher. Laut Obama sollen die Kräfte im Tschad bleiben, «bis ihre Unterstützung bei der Beendigung der Entführung nicht länger benötigt wird».
Boko Haram hat sich zu der Entführung von fast 300 Schulmädchen in der nordnigerianischen Stadt Chibok am 14. April bekannt. Während einigen der Schülerinnen die Flucht gelang, befinden sich noch immer 223 Mädchen in der Gewalt der Entführer.