Wegen schwerer Überschwemmungen infolge des Sturms «Debbie» sind im Osten von Australien zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht worden. Zwei Menschen starben.
Für zwei Frauen kam jede Hilfe zu spät: Ihre Leichen wurden nach Polizeiangaben am Freitag in der Nähe der überfluteten Stadt Murwillumbah und in der Ortschaft Gungal im Bundesstaat New South Wales gefunden.
Bei der nahe Murwillumbah aufgefundenen Toten handelte es sich nach Polizeiangaben um eine Frau, die in der Nacht zum Freitag auf einem überschwemmten Grundstück verschwunden war. In Gungal, das rund 300 Kilometer nördlich von Sydney liegt, wurde am Freitag die Leiche einer 64-jährigen Frau gefunden, deren Auto weggeschwemmt worden war. Ihr 74-jähriger Mann konnte sich aus dem Fahrzeug befreien.
Der Vertreter des staatlichen Rettungsdienstes SES, Mark Morrow, hatte am Morgen im Sender ABC gesagt, er rechne mit Todesopfern. «Wir fangen an, die Menschen zu suchen, die in der Nacht Notrufe abgesetzt haben, es könnte sehr traurige Nachrichten geben», sagte Morrow.
Besonders betroffen von den Überschwemmungen war nach Angaben des SES die Stadt Lismore in New South Wales. Hier rechneten die Behörden mit bis zu drei Meter hohem Hochwasser. Für Lismore, Murwillumbah und andere Städte, darunter Tweed Heads und Kingscliff, wurden Evakuierungen angeordent.
«Das Schlimmste, was ich je gesehen habe»
Der Farmer Peter Hannigan, dessen Bauernhof nördich von Lismore liegt, sagte dem Sender ABC, die Überschwemmungen seien «das Schlimmste», was er je gesehen habe. «Ich denke, viele Leute auf den Farmen werden grosse Schäden haben.»
Auch im Bundesstaat Queensland, wo «Debbie» am Dienstag schwere Verwüstungen angerichtet hatte, standen Orte unter Wasser. Bewohner betroffener Orte wurden in Sicherheit gebracht.
Unter anderem standen die Touristenstadt Gold Coast und umliegende Gebiete unter Wasser. Das im Hinterland gelegene Upper Springbock hatte am Donnerstag einen Pegelstand von knapp 80 Zentimetern, wie der Wetterdienst mitteilte.
Armee hilft bei Aufräumarbeiten
«Debbie» war am Dienstag mit Spitzengeschwindigkeiten von 270 Stundenkilometern auf die Nordostküste von Queensland getroffen. Der Wirbelsturm richtete schwere Schäden an, doch war er weniger verheerend als zunächst befürchtet. Auf seinem Weg nach Südosten wurde er zu einem Tiefdruckgebiet herabgestuft, sorgte aber weiter für ungewöhnlichen heftigen Regen und Überschwemmungen.
In den von «Debbie» betroffenen Gebieten konzentrierten sich die Bemühungen nun auf die vollständige Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung. Die Armee stellte 1300 Soldaten zur Verfügung. Sie sollen die Aufräumarbeiten unterstützen und dabei helfen, das Ausmass der Schäden zu bewerten.
Unterdessen warnten die Behörden davor, dass in den Fluten gefährliche Tiere lauern könnten. Krokodile und Schlangen könnten wegen der über die Ufer getretenen Flüsse «an unerwarteten Stellen» auftauchen, warnte das Umweltministerium des Bundesstaates Queensland.
Einen spektakulären Fund machte die Rettungssanitätterin Lisa Smith am Birdekin-Fluss in Queensland: Sie fotografierte einen riesigen Bullenhai, der dort ans Ufer gespült wurde.