Knapp zwei Wochen nach dem Tod des umstrittenen koreanischen Sektengründers Sun Myung Moon haben Zehntausende von Anhängern von ihrem einstigen geistigen Führer Abschied genommen. Die Trauerfeier fand im Weltfriedenszentrum CheongShim in der Nähe von Seoul statt.
Die von Moon gegründete Vereinigungskirche, die auch als Moon-Sekte bekannt ist, veranstaltete am Samstag eine Trauerfeier für den Toten auf ihrem riesigen Gelände. Nach Angaben der Organisation nahmen rund 35’000 Trauernde, darunter etwa 15’000 Besucher aus dem Ausland, an den Feierlichkeiten teil.
Moon, der sich zu Lebzeiten selbst als Messias und Friedenskönig gesehen hatte, war am 3. September im Alter von 92 Jahren gestorben. Seither kamen nach Angaben der Vereinigungskirche 180’000 Anhänger nach Gapyeong nordöstlich von Seoul, wo er wohnte.
Die Vereinigungskirche ist neben ihrem religiösen Anliegen hinaus wegen ihrer politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten bekanntgeworden. Moon hatte dank einer ergebenen Gefolgschaft ein Firmenimperium aufgebaut, das ihn zum Milliardär gemacht hatte.
Viel Aufsehen erregten die Massenhochzeiten Moons, bei denen er im Rahmen sogenannter Blessings (Segnungen) Tausende von Paaren in Stadien oder per Satellit segnete. Kritiker hatten Moon vorgeworfen, er strebe eine Art Weltherrschaft an. In den vergangenen Jahren war es um Moon ruhiger geworden.