Aus Protest gegen die Sparpolitik der britischen Regierung sind am Samstag in London zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen. Die Demonstranten hielten Schilder mit Aufschriften wie „Keine Kürzungen“ und „Steuergerechtigkeit, keine Steueroasen“ hoch.
Mit Trillerpfeifen und bunten Ballons zogen sie durch die britische Hauptstadt. Weitere Protestkundgebung fanden in der nordirischen Hauptstadt Belfast und im schottischen Glasgow statt.
Der Chef von Unison, der grössten britischen Gewerkschaft im öffentlichen Dienst, warf der konservativen Regierung von Premierminister David Cameron vor, mit ihren Kürzungen hunderttausende Staatsbedienstete arbeitslos zu machen. „Wir können einfach nicht noch mehr hinnehmen“, fügte Dave Prentis hinzu.
Der Chef des Gewerkschaftsbundes TUC, Brendan Barber, nannte die Proteste „eine starke Botschaft, dass die Sparpolitik ein Misserfolg ist“. „Die Regierung macht das Leben für Millionen von Menschen sehr hart“, sagte er. Grund dafür seien „Lohnkürzungen für Arbeiter, während die Reichen Steuerkürzungen bekommen.“
Mit den Einsparungen will die britische Regierung die Staatsverschuldung eindämmen, die sich derzeit auf mehr als eine Billion Pfund (rund 1,5 Billionen Franken) beläuft.