Zehntausende protestieren nach Freitagsgebet gegen Schmähfilm

Nach den Freitagsgebeten haben Zehntausende Menschen in Pakistan gewaltsam gegen den umstrittenen Mohammed-Film aus den USA protestiert. In mehreren pakistanischen Städten kam es zu Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und randalierenden Demonstranten.

In Peshawar kommt es zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und Demonstranten (Bild: sda)

Nach den Freitagsgebeten haben Zehntausende Menschen in Pakistan gewaltsam gegen den umstrittenen Mohammed-Film aus den USA protestiert. In mehreren pakistanischen Städten kam es zu Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und randalierenden Demonstranten.

Mindestens drei Menschen kamen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Schwere Ausschreitungen gab es unter anderem in Peshawar, wo Demonstranten ein Kino sowie die Handelskammer in Brand steckten.

Mindestens elf Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ein Fernsehjournalist des Sender ARY berichtete, sein Fahrer sei durch Polizeikugeln getötet worden, als sie über die Zusammenstösse berichten wollten.

Pakistan hatte den Freitag zum „Tag der Liebe zum Propheten Mohammed“ ausgerufen. In ganz Pakistan riefen politische und religiöse Gruppen zu Protesten nach den Freitagsgebeten auf. Um die Gewalt einzudämmen, wurden in mehreren pakistanischen Grossstädten die Handynetze abgeschaltet.

Proteste auch im Irak

Auch im Irak demonstrierten rund 3000 Menschen gegen den Film und die in einer französischen Wochenzeitung erschienen Mohammed-Karikaturen. Organisiert hatten die Proteste in der Stadt Basra vom Iran unterstützte schiitische Gruppen.

In der Hauptstadt von Sri Lanka, Colombo, sowie in Bangladesch und in der Kaschmir-Region gingen ebenfalls Tausende Menschen auf die Strasse. Kleiner und weitgehend friedlich liefen die Proteste in Malaysia und Indonesien ab.

Frankreich verbietet Demos

Sowohl Frankreich und Tunesien verboten hingegen alle öffentlichen Demonstrationen gegen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen einer Satire-Zeitung.

Auch der grösste französische Muslim-Verband CFCM rief dazu auf, nicht auf die Strasse zu gehen. „Jeder Protest könnte missbraucht werden und wäre kontraproduktiv“, sagte Verbandspräsident Mohammed Moussaoui dem Radiosender RFI.

Bei gewaltsamen Protesten gegen das Schmäh-Video und Angriffen in islamischen Ländern sind bislang mehr als 30 Menschen getötet worden. Die Proteste richten sich inzwischen auch gegen Mohammed-Karikaturen, die von der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ am Mittwoch veröffentlicht worden waren.

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