Zehntausende Spanier haben am Samstag in Madrid gegen den strikten Sparkurs der Regierung demonstriert. Menschen verschiedenster Berufe und sozialer Schichten versammelten sich an vier unterschiedlichen Orten der Hauptstadt.
Am Abend strömten sie in der Nähe des Parlaments zu einer grossen Kundgebung zusammen. Die sogenannte „Bürgerwelle“ richtete sich gegen die Politik des konservativen Regierungschefs Mariano Rajoy, der einen strikten Sparkurs fährt und mit für die Bevölkerung schmerzhaften Einschnitten innerhalb von drei Jahren 150 Milliarden Euro einsparen will.
Die Sparmassnahmen sind in der Bevölkerung enorm umstritten. „Wir haben die Nase voll“, sagte bei der Demonstration am Samstag Luis Miguel Herranz Fernández. Der 38-jährige Spitalarzt kritisierte vor allem die Einschnitte im Gesundheitswesen, die zu einer sinkenden Qualität der Versorgung führten.
Spanien leidet seit längerem unter den Folgen einer im Jahr 2008 geplatzten Immobilienblase. Die viertgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone befindet sich seit Ende 2011 in der Rezession, die sich zum Ende des vergangenen Jahres noch einmal verschärft hat. Zudem wird Rajoys konservative Regierungspartei PP derzeit von Korruptionsvorwürfen erschüttert.