Zehntausende Pilger sind am Samstag zum Petersplatz in Rom geströmt, um einen Blick auf einen der beliebtesten Nationalheiligen Italiens zu erhaschen: den Kapuzinermönch Padre Pio (1887-1968). Seit Freitag befindet sich der Glassarg im Petersdom.
Die Reliquie des Geistlichen war vor wenigen Tagen erstmals aus dem apulischen San Giovanni Rotondo, wo Pio wirkte, nach Rom gebracht worden – anlässlich des Heiligen Jahres und auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus.
Zahlreiche Gläubige standen seit Freitag stundenlang Schlange, um dem für seine Wundertaten bekannten Geistlichen einige Sekunden nah zu sein. Er ist in einer typischen Kutte und mit einer Silikonmaske aufgebahrt.
«Wir können sagen, dass Padre Pio ein Diener der Barmherzigkeit war», sagte Franziskus am Samstag in einer Rede vor den Pilgern. Der Pontifex betonte vor allem die Hingabe, mit der der Heilige als Beichtvater gewirkt habe.
Oft habe er diese Rolle bis zur Erschöpfung ausgeübt, so Franziskus. «Padre Pio wurde nie müde, die Menschen zu empfangen und ihnen zuzuhören.» Die Reliquie soll noch bis zum 11. Februar im Petersdom bleiben.