Zehntausende Südkoreaner haben am Samstag die Entmachtung von Präsidentin Park Geun Hye gefeiert. Nach Angaben der Organisatoren gingen 200’000 Menschen in der Hauptstadt Seoul auf die Strasse. Sie verlangten einen sofortigen Rücktritt der Staatschefin .
Auch verlangten die Demonstranten, dass gegen Park strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen werden. Etwa 15’000 Unterstützer der Präsidentin versammelten sich zu einer Gegenkundgebung.
Das südkoreanische Parlament hatte am Freitag mit einer deutlichen Mehrheit für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Park gestimmt, die damit umgehend ihre Amtsvollmachten verlor.
Park, die seit Wochen wegen einer Korruptionsaffäre unter Druck steht, behält aber ihren Titel als Präsidentin und bleibt im Präsidentenpalast, bis das Verfassungsgericht über die Amtsenthebung entschieden hat.
Im Zentrum der Affäre steht Parks langjährige Vertraute Choi Soon Sil. Sie soll ihre Beziehungen zu der Präsidentin genutzt haben, um Millionenspenden für Stiftungen einzutreiben und sich dabei persönlich zu bereichern. Ausserdem wird ihr vorgeworfen, sich in die Regierungsgeschäfte eingemischt zu haben. Choi sitzt inzwischen in Haft, Park wird als «Verdächtige» in dem Fall behandelt.