Angesichts heftiger Kämpfe zwischen Regierungstruppen und chinesisch-stämmigen Rebellen sind im Nordosten von Myanmar zehntausende Menschen auf der Flucht. Allein 30’000 Menschen seien über die Grenze in die benachbarte chinesische Provinz Yunnan geflohen.
Das sagte eine Sprecherin des Aussenministerium in Peking am Dienstag. Sie rief alle Konfliktparteien nachdrücklich zur Zurückhaltung auf. Die Lage dürfe nicht weiter eskalieren. Gleichzeitig kündigte die Sprecherin eine Verschärfung der Grenzkontrollen an.
Die Kämpfe waren nach sechs Jahren relativer Ruhe in der Region vor einer Woche ausgebrochen. Kokang-Rebellen unter ihrem örtlichen Führer Phone Kya Shin griffen Militärstützpunkte an und versuchten offenbar, die Grenzstadt Laukkai unter ihre Kontrolle zu bringen. Rund 50 Soldaten wurden dabei getötet.
Daraufhin startete die Armee eine Gegenoffensive. Vor allem aus Laukkai wurden heftige Strassenkämpfe gemeldet, dutzende Menschen wurden getötet.
Die meisten Einwohner haben die Stadt inzwischen verlassen, hunderte haben sich in ein 140 Kilometer weiter südlich gelegenes Kloster geflüchtet. Sie berichteten am Dienstag von anhaltenden Feuergefechten sowie von Luftangriffen der Streitkräfte.
Seit einer Militäroffensive im Jahr 2009 war es in der Region sechs Jahre lang weitgehend ruhig geblieben. Die neuen Kämpfe untergraben die Bemühungen der Regierung um eine landesweite Waffenruhe mit allen bewaffneten Minderheiten.