Das 40. europäische Taizé-Jugendtreffen findet Ende 2017 wieder in der Schweiz, und zwar in Basel, statt. Das teilte der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Alois Löser, laut Kathpress am Freitag vor Journalisten in Riga mit.
In der lettischen Hauptstadt ist das Jugendtreffen der Gemeinschaft derzeit zu Gast. Mehr als 10’000 junge Erwachsene feiern dort gemeinsam über den Jahreswechsel ein ökumenisches Fest der Völkerverständigung.
«Wir wollen wieder zurück ins Zentrum von Europa», sagte Frère Alois. Nach Etappen in Valencia im Süden im Jahr 2015 und im Nordosten in Riga in diesem Jahr sei dies der nächste Schritt auf dem fortlaufenden Pilgerweg.
Für Basel spreche auch die Nähe zu Deutschland und Frankreich. Nachbargemeinden aus beiden Ländern hätten bereits ihre Bereitschaft zur Mithilfe signalisiert.
«Etwas Besonderes»
Lukas Kundert, Pfarrer am Basler Münster und Ratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche in Basel, sagte bei der Medienkonferenz: «Wir freuen uns sehr, dass die Taizé-Gemeinschaft unsere Einladung angenommen hat.» Basel habe eine lange Geschichte der religiösen Toleranz. Es sei etwas Besonderes, hier 500 Jahre nach Beginn der Reformation das ökumenische Treffen zu begehen.
Mit Basel wird zum zweiten Mal eine Schweizer Stadt Gastgeberin eines Taizé-Treffens. Vor zehn Jahren war dies Genf gewesen.
Die Europäischen Jugendtreffen zum Jahreswechsel sind Etappen auf dem von Taizé ausgehenden «Pilgerweg des Vertrauens». Die erste Begegnung dieser Art fand 1978 in Paris statt. Die Teilnehmer werden meist in Familien und Schulen untergebracht.
Der Vormittag beginnt mit einem Morgengebet in der Gastgemeinde, danach folgen Begegnungen mit Menschen vor Ort. Mittags und abends kommen die Jugendlichen zum Gebet zusammen. An den Nachmittagen sprechen sie über Religion und Glaube oder ihr Engagement in den Heimatorten, in den Kirchengemeinden, in Schule, Studium oder am Arbeitsplatz.
Von Waadtländer Pastor gegründet
Die europäischen Taizé-Treffen werden von der in Taizé in Ostfrankreich ansässigen ökumenischen Mönchsgemeinschaft organisiert. Diese wurde im Jahre 1940 von Frère Roger Schutz (1915–2005), einem Pastor aus dem Kanton Waadt, gegründet.
Bisher haben fast zwei Millionen junge Menschen aller christlichen Konfessionen an diesen Treffen teilgenommen. Die Treffen hatten ihre Blütezeit in den 1990er-Jahren, als im Durchschnitt 80’000 bis 100’000 Teilnehmer verzeichnet wurden.