Zeichen der Entspannung an Grenze zwischen Israel und Syrien

Die Lage an der Grenze zwischen Israel und Syrien hat sich nach den Luftangriffen auf Ziele in Damaskus wieder etwas entspannt. Eine Sperre des Luftraums für zivile Flugzeuge wurde wieder aufgehoben, wie das israelische Fernsehen berichtete.

Mosche Jaalon äusserte sich erstmals seit dem Luftangriff (Archiv) (Bild: sda)

Die Lage an der Grenze zwischen Israel und Syrien hat sich nach den Luftangriffen auf Ziele in Damaskus wieder etwas entspannt. Eine Sperre des Luftraums für zivile Flugzeuge wurde wieder aufgehoben, wie das israelische Fernsehen berichtete.

Zwar schlugen mehrere aus Syrien abgefeuerte Mörsergranaten auf den von Israel besetzten Golanhöhen ein, aber Israel geht davon aus, dass der Beschuss nicht in Verbindung mit einem Luftangriff in Syrien in der Nacht zum Sonntag steht. Bei der Explosion der Granaten habe es weder Personen noch Sachschaden gegeben, sagte eine israelische Armeesprecherin am Dienstag.

Die Sperre des Luftraums war am Sonntag aus Furcht vor Vergeltung Syriens verhängt worden. Beim dem Luftangriff waren nach Angaben syrischer Menschenrechtler mindestens 42 Soldaten getötet worden.

Der israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon äusserte sich erstmals seit dem Luftangriff zur Lage in dem nördlichen Nachbarland. «Wir mischen uns nicht in den Bürgerkrieg in Syrien ein, aber wir haben rote Linien gezogen», sagte Jaalon am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenseite «ynet».

Er beziehe sich dabei auf die Lieferung von Waffen an Terrororganisationen und die Verletzung der israelischen Souveränität entlang der Grenze, sagte Jaalon. «In all diesen Fällen werden wir aktiv werden und die Sicherheit Israels verteidigen. Die Truppen sind angewiesen, in jedem Fall eines Angriffs auf Israel die Quelle zu identifizieren und zu zerstören.»

Zerstrittene syrische Opposition

Die syrische Opposition zeigt weiter ein Bild der Zerstrittenheit. Noch bevor der von ihr ernannte Ministerpräsident Ghassan Hito seine Übergangsregierung vorstellt, wollen Oppositionsmitglieder ihn schon wieder loswerden. Als neuer Kandidat gilt laut einem Bericht der Zeitung «Al-Sharq Al-Awsat» vom Dienstag Ahmed Tome.

Der Dissident gehört der Reformbewegung «Erklärung von Damaskus» an. Er hatte wegen seiner politischen Überzeugung von 2007 bis 2010 im Gefängnis gesessen.

Hito sollte eigentlich bei einem für das kommende Wochenende geplanten Treffen der Opposition in Istanbul seine Regierungsmannschaft vorstellen. Die Nationale Syrische Koalition hatte ihn Mitte März zum Ministerpräsidenten einer Übergangsregierung gewählt. Seine Kandidatur wurde von den Muslimbrüdern unterstützt.

In der irakischen Stadt Basra war am Montag unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung ein junger Schiit beigesetzt worden, der bei Kämpfen in Damaskus gefallen war. In irakischen Medienberichten dazu hiess es am Dienstag, Dhia al-Essawi sei «im Heiligen Krieg zur Verteidigung der heiligen Städten am Schrein von Sajjida Seinab» gefallen.

Bislang hatten die irakischen Schiiten-Milizen stets Berichte bestritten, wonach ihre Kämpfer im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Präsident Baschar al-Assad kämpfen.

Heftige Kämpfe

Syrische Revolutionäre berichteten am Dienstag von heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und der Freien Syrischen Armee im Bezirk Al-Kunaitra unweit der von Israel besetzten Gebiete.

Am Dienstag sollen in Syrien 53 Menschen getötet worden sein. Die meisten Opfer gab es nach Angaben von Revolutionsgruppen in den Provinzen Damaskus-Land und Daraa.

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