Die beiden Sendemasten des ehemaligen Zeitzeichensenders HBG im waadtländischen Prangins werden am 6. September 2012 um 14 Uhr gesprengt. Danach sollen die beiden rund 70 Tonnen schweren Masten zerschnitten und entsorgt werden.
Die 125 Meter hohen Antennenmasten seien 1929 ursprünglich zum Verbreiten von Morsesignalen für den Völkerbund errichtet worden, schreibt das Bundesamt für Metrologie METAS am Dienstag in einem Communiqué.
Ab 1966 dienten sie der Verbreitung von exakten, auf die Weltzeit koordinierten Zeitzeichen. Diese wurden zur Synchronisation von Turm-, Funk- und Schulhausuhren sowie von Funkweckern verwendet.
Wegen Korrosionsschäden an den Masten wäre nun laut METAS eine umfassende Sanierung erforderlich geworden. Diese hätte sich jedoch aufgrund nachlassender Bedeutung des Zeitzeichensenders nicht mehr gelohnt, heisst es weiter.
Denn in zunehmendem Masse orientiere sich der Markt am grösseren, aber kompatiblen deutschen Zeitsender DCF77, welcher aus Mainflingen bei Frankfurt sendet, sowie an anderen Zeitsignalen.
Daher hatte der Bundesrat im August 2009 beschlossen, den Betrieb des Zeitzeichensenders HBG auf Ende 2011 einzustellen.