Der zentralafrikanische Putschpräsident Michel Djotodia hat überraschend das Rebellenbündnis Seleka («Allianz») aufgelöst. Die Gruppe hatte im März unter seiner Führung Staatschef François Bozizé gestürzt.
Die Entscheidung, das Bündnis nun aufzulösen, wurde am Freitagabend von der Präsidentschaft mitgeteilt. Einzelheiten zu den Hintergründen seien aber nicht bekannt geworden, berichtete der französische Sender RFI am Samstag.
Zuletzt war es immer häufiger zu schweren Kämpfen zwischen den Seleka-Rebellen und Anhängern Bozizés gekommen. Dabei kamen zahlreiche Menschen ums Leben. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) beklagt, dass immer häufiger Zivilisten Opfer brutaler Gewalt würden. Augenzeugen berichteten von Plünderungen durch die Rebellen.
Die Gruppe hatte den Putsch damit begründet, dass Bozizé eine im Januar geschlossene Friedensvereinbarung nicht eingehalten habe. Djotodia ist seit August offiziell im Amt. Jedoch hat er versprochen, nach den für 2016 geplanten Wahlen die Macht abzugeben.
Die Zentralafrikanische Republik ist trotz reicher Gold- und Diamantenvorkommen seit Jahrzehnten von chronischer politischer Instabilität geprägt. Das Land zählt zu den ärmsten Staaten der Erde.