Der Feldhase wird in der Schweiz immer rarer. Im Raum Luzern beispielsweise ist der Langohr praktisch verschwunden. Nun sollen Luzerner und Zuger Landwirte den Feldhasen auf die Sprünge helfen.
In den 1990er-Jahre lebten in der Schweiz im Schnitt 4,5 Feldhasen pro hundert Quadratkilometer. 2010 waren es noch 2,3, wie der WWF am Donnerstag mitteilte. Erschreckend seien die Resultate aus der Zentralschweiz: In vier von sechs untersuchten Gebieten im Raum Luzern sei der Feldhase in den letzten Jahren praktisch verschwunden.
«Der einst überall gegenwärtige Feldhase steht deshalb heute auf der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere der Schweiz», heisst es weiter. Zusammen mit Landwirten, Jägern, Wissenschaftlern und Behörden prüft der WFF nun Möglichkeiten, um dem Feldhasen die Rückkehr zu ermöglichen.
In einem ersten Schritt werden im Kanton Luzern und Zug Landwirte gesucht, die ihr Getreide dünner aussähen oder bereit sind, Buntbrachen anders anzulegen. Buntbrachen sind mehrjährige, mit einheimischen Wildkräutern angesäte Flächen auf Ackerflächen oder nach einer Dauerkultur.
Zerstückelter Lebensraum
Denn: Feldhasen sind Steppenbewohner. Sie leben in der Schweiz überwiegend auf Äckern und Wiesen im Mittelland und graben im Gegensatz zu Kaninchen keinen Bau. Hasen ruhen in Mulden. In einem zweiten Schritt will der WWF die Situation der Hasen im Voralpenraum untersuchen.
Mehr Siedlungen, Strassen und Wege seien unter anderem Gründe für den Rückgang der Feldhasenpopulation, heisst es weiter. Sie zerstückeln und verkleinern die Lebensräume der Tiere.
Versteckte und abwechslungsreiche Nahrungsquellen seien selten geworden, weil sich die Landwirtschaft intensiviert habe, schreibt der WWF. Insbesondere auf Grünland werde heute früher und häufiger gemäht, was für Jungtiere oft tödlich sei. Zudem nimmt die Anzahl der natürlichen Feinde des Feldhasen – Füchse, Hunde und Katzen – zu.